Bürgermeister von Hirzenhain droht Abwahl

Hirzenhain - Die Bewohner der Wetterau-Gemeinde Hirzenhain entscheiden heute über die Abwahl ihres Bürgermeisters Freddy Kammer. Die Gemeindevertretung hatte das Verfahren in Gang gesetzt, das Verhältnis zu Kammer scheint zerrüttet. Die Mehrheit der Fraktionen werfen dem parteilosen Bürgermeister unter anderem schlechte Informationspolitik, Blockadehaltung und Willkür vor. Kammer weist die Vorwürfe zurück.
Die Abwahl kommt zustande, wenn eine Mehrheit dafür stimmt. Diese Mehrheit muss zudem mindestens 30 Prozent aller gut 2000 Wahlberechtigten entsprechen, das wären mindestens 680 Stimmen. Dann scheidet Freddy Kammer aus dem Amt aus, das er andernfalls bis Ende 2020 fortführen will.
Kammer ist außerdem in erster Instanz wegen Wahlfälschung verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es ging um Hausbesuche vor der Bürgermeisterwahl 2014, bei denen Kammer Briefwahlunterlagen mitbrachte und teils bei der Stimmabgabe dabei war. Das Wahlergebnis blieb aber bestehen, weil die sechs Fälle nach Auffassung des Verwaltungsgerichts Gießen nicht entscheidend für den Ausgang waren. Kammer gewann damals mit 172 Stimmen Vorsprung. (dpa/lhe)