1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Bundesliga-Vorschau: Bundesliga-Vorschau: Schlüsselspiele versprechen Spannung

Bundesliga-Vorschau Bundesliga-Vorschau: Schlüsselspiele versprechen Spannung

Von Heinz Büse 06.11.2009, 16:46

Düsseldorf/dpa. - DerDruck ist jetzt gewaltig», befand der ehemalige Bayern-TorhüterOliver Kahn in der «Bild» mit Blick auf die knifflige Ausgangslageder Münchner im Bundesliga-Schlager am Samstag gegen den FC Schalke04. Nur ein Sieg kann den wankenden Rekordmeister vor weiteremUngemach bewahren. Vier Tage nach der Heimschlappe in der ChampionsLeague gegen Bordeaux sinnen alle Beteiligten auf Wiedergutmachung.«Es ist wieder ein Endspiel, wir stehen wieder mit dem Rücken zurWand», sagte Nationalspieler Philipp Lahm.

Angesichts des drohenden Knockouts in der Champions League und desbisher dürftigen Saisonverlaufs spekulierten diverse Medien über dieZukunft von Louis van Gaal. Weil zu viele Wünsche unter der Regie desWunschtrainers offen blieben, ist die Kritik an seiner Arbeit lautergeworden. Das Schweigen der Vereinsführung nach dem 0:2 gegenBordeaux werteten viele Beobachter als Indiz für die wachsendeDistanz zum Trainer. Nur Präsident Franz Beckenbauer meldete sich zuWort und geißelte die jüngsten Auftritte als «furchtbar langweilig».

Die Rückkehr von Gäste-Coach Felix Magath an die ehemaligeWirkungsstätte und die Auftritte der vom FC Bayern umworbenenSchalker Profis Manuel Neuer und Rafinha sorgen für zusätzlicheBrisanz. Der seit nunmehr sieben Pflichtspielen ungeschlageneTabellen-4. reist mit reichlich Rückenwind nach München. Gleichwohlwarnte Torhüter Neuer, der die anhaltenden Transferspekulation nichtmehr kommentieren mochte, seine Mitstreiter vor Übermut: «Wir dürfenauf keinen Fall anfangen zu träumen, das können wir uns auch garnicht leisten.»

Neben der Partie in München steht das Kellerduell zwischen HerthaBSC und dem 1. FC Köln am 12. Spieltag im Mittelpunkt. Wie derMünchner Lahm sprach auch der Berliner Nationalspieler Arne Friedrichim Vorfeld von einem «Endspiel». Schließlich verbuchte das seit zehnBundesliga-Partien sieglose Schlusslicht bisher nur vier Punkte. Beim3:2-Erfolg am Donnerstag in Heerenveen schöpften die Berliner neuenMut. Nur wenige Minuten nach dem Abpfiff in Heerenveen ging der Blickvon Trainer Friedhelm Funkel nach vorn: «Es war schön, hier zugewinnen, aber viel wichtiger ist ein Sieg über Köln.»Geschäftsführer Michael Preetz hofft auf eine Intitialzündung: «DieMannschaft brauchte das Gefühl, wie es ist, wenn man gewinnt.»

Im Gegensatz zu den Berlinern können sich die Bremer kaum nochdaran erinnern, wie sich eine Niederlage anfühlt. Seit nunmehr 18Pflichtspielen ist das Team von Trainer Thomas Schaaf ungeschlagen.Mit einem Heimsieg über Borussia Dortmund will der Tabellen-2. seinenWeg nach ganz oben fortsetzen. In Anspielung auf das schmeichelhafte2:0 in der Europa League über Austria Wien forderte Manager KlausAllofs mehr Spielfreude und Durchschlagskraft: «Gegen Dortmundsollten wir uns nicht auf unser Glück verlassen, sondern wieder aufunser Können.»

Wie Hertha und Werder greift der ebenfalls auf internationalerBühne tätige Hamburger SV erst am Sonntag in das Bundesliga-Geschehenein. Ein Sieg im Nordderby bei Hannover 96 soll die unerwarteteHeimniederlage am vorigen Spieltag gegen Mönchengladbach vergessenmachen. Immerhin stellte die zuletzt löchrige HSV-Defensive beimtorlosen Remis gegen Celtic Glasgow am Donnerstag Fortschritte unterBeweis. Doch nach den Ausfällen wichtiger Leistungsträger im Sturmgehen nun auch die Abwehrspieler aus: «So ein Verletzungspech habeich noch nie erlebt», klagte Abwehrchef Joris Mathijsen.

Unter besonderer Beobachtung steht erneut Markus Babbel beimAuftritt seiner Mannschaft in Mönchengladbach. Nach zwei achtbarenUnentschieden gegen den FC Bayern und beim FC Sevilla mehren sich dieZeichen, dass der Trainer des VfB Stuttgart zumindest bis Weihnachtenruhiger arbeiten kann. Eine Niederlage beim Altmeister könnteallerdings einen Sturz in die Abstiegszone nach sich ziehen. Derspäte Ausgleichstreffer in Sevilla stimmt Babbel zuversichtlich: «Ichhoffe, dass damit der Bann gebrochen und unser Selbstvertrauen zurückist.»