Bundesliga/Transfers Bundesliga/Transfers: Transferausgaben auf Rekordhöhe
Düsseldorf/dpa. - Damit hat die Bundesliga vor Beginn der 39. Saison nicht nur diebisherige Bestmarke vom Sommer 1999 (212 Millionen Mark), sondernauch die Gesamtinvestition (mit Nachverpflichtungen im Winter) derabgelaufenen Saison (286,52 Millionen Mark) überboten. Dabeientwickelt sich trotz ständig steigender Etats eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Mit neuen Spielern für 176 Millionen Mark haben alleindie «Top-Fünf» der vergangenen Saison - FC Bayern München, FC Schalke04, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und Hertha BSC - mehr als dieHälfte auf dem Transfermarkt ausgegeben. Die drei Aufsteiger BorussiaMönchengladbach, 1. FC Nürnberg, FC St. Pauli sowie der VfB Stuttgartund Energie Cottbus als 14. und 15. der abgelaufenen Saison habendagegen noch nicht einmal 20 Millionen Mark für neue Profisausgegeben.
Mit 72 Millionen Mark liegt der ehemalige Weltpokalsieger BorussiaDortmund bei der Einkaufstour ganz weit vorn und hat sich dabeiselbst übertroffen. Nach dem 25-Millionen-Transfer von Tomas Rosickyim Winter hat der BVB jetzt mit dem Brasilianer Marcio Amoroso vom ACParma für 51 Millionen Mark den teuersten Bundesligaspieler allerZeiten verpflichtet. Zwar hat die Borussia den Betrag für denoffensiven Flügelspieler in dieser Höhe nicht überwiesen, doch dieVerrechnung mit dem in der kommenden Saison nach Parma wechselndenEvanilson, der noch eine Saison beim BVB spielt, ergibt diese Summe.Nicht ohne Stolz verkündete Borussen-Manager Michael Meier: «Vondiesem Kunststück profitiert die ganze Liga, die dadurch auch einenImagegewinn erfährt.»
Mit 42 Millionen Mark für Torjäger Claudio Pizarro und den BrüdernRobert und Niko Kovac liegt Rekordmeister Bayern München auf Rangzwei vor Hertha BSC (31,7 Millionen). Dabei konnte derTitelverteidiger durch den Wechsel von Abwehrspieler Patrik Anderssonzum FC Barcelona die Einnahmen aus Spielerverkäufen auf 18 MillionenMark schrauben und belegt in dieser Kategorie den ersten Platz.Astronomische Summen wie für Zidane sind bei den Bayern weiterhinnicht denkbar: «Wenn man einen solchen Star für vier Jahreverpflichtet, sind die Gesamteinnahmen eines Jahres weg», sagte UliHoeneß im Fachmagazin «kicker» (Montagausgabe).
Mit dem SV Werder Bremen, Hansa Rostock, dem VfB Stuttgart und demHamburger SV erwirtschafteten nur vier Clubs einenTransferüberschuss. Mit 10,1 Millionen Mark für Ausgaben und 16,1Millionen Mark machten die Bremer das beste Geschäft. Einen ganzanderen Weg hat wieder der SC Freiburg eingeschlagen: Mit vier zumNulltarif verpflichteten Spielern plant der Tabellensechste dervergangenen Saison das Abenteuer UEFA-Cup.