Britische Jury folgt letzten Spuren von Diana
Paris/dpa. - Mit dem Richter Scott Baker besichtigten sie im Pariser Hotel Ritz den Ort, wo Prinzessin Diana und ihr Freund Dodi Al Fayed 1997 ihre letzte Mahlzeit eingenommen hatten. Dann folgten sie den Spuren des Paares zum Hinterausgang des Hotels, wo Diana und Dodi vergeblich den Paparazzi zu entkommen versucht hatten.
Verfolgt von einer Fotografenmeute waren Diana und Dodi sowie ihr Fahrer Henri Paul in der Nacht mit hoher Geschwindigkeit im Alma-Tunnel in den Tod gefahren. Am Montag hatten die elf Geschworenen und Baker den Tunnel mit dem Bus und zu Fuß sieben Mal besichtigt. Sie standen dabei auch stumm vor dem Pfeiler, gegen den Dianas Mercedes am frühen Morgen des 31. August 1997 geprallt war. Der Tunnel war für die Begehung für den Verkehr gesperrt worden. Um einen möglichst authentischen Eindruck zu erhalten, wiederholten die Geschworenen die Ortsbesichtigung nachts.
Im Ritz, das Dodis Vater Mohammed Al Fayed gehört, besichtigte die Jury am Dienstag auch die Bar, in der Dianas Chauffeur seine letzten Drinks eingenommen hatte. Zahlreiche Überwachungskameras hatten in der Todesnacht Diana, Dodi und Paul erfasst und die Geschworenen verglichen ihre Eindrücke mit den realen Ortsverhältnissen. Eine Kamera zeigt, wie sich Diana und Dodi in einen engen Serviceaufzug zwängen.
Die Geschworenen sollen endgültig entscheiden, ob Paul den Unfall verschuldet hat oder ob es sich um eine Verschwörung handelte. Es geht dabei auch um die Frage, ob Diana schwanger war. Dodis Vater glaubt an eine Mordverschwörung des Königshauses und des britischen Geheimdienstes, um eine Heirat der Prinzessin mit seinem Sohn zu verhindern. Die französischen Ermittler hatten auf Unfalltod wegen überhöhter Geschwindigkeit und Trunkenheit des Fahrers geschlossen.
