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Breitensport Breitensport: Volleyball-Chef: Ballenstedt braucht größere Turnhalle

Von DETLEF ANDERS 16.04.2010, 15:38

BALLENSTEDT/MZ. - Ballenstedt gilt in Sachsen-Anhalt als eine Volleyball-Hochburg. Seitdem der SV Fortuna mit aus der Oberliga abgestiegenen Volleyballern der TSG GutsMuths eine neue Mannschaft geschmiedet hat, gab es nur zwei Punktspielniederlagen. Lediglich der VC Bitterfeld brachte der Mannschaft Niederlagen bei und der Blick der Fans des Vizelandesmeisters richtet sich nach vorn: Gelingt in der neuen Saison der Gewinn der Landesmeisterschaft und der Aufstieg in die Verbandsliga? Auf der Jahreshauptversammlung des SV Fortuna forderte Abteilungsleiter Bernhard Haußen sogar schon den Bau einer neuen größeren Turnhalle in Ballenstedt.

Die Wolterstorff-Halle ist zu klein und die Zuschauer sitzen in unmittelbarer Spielfeldnähe, beklagte Haußen. Nur durch eine Sondergenehmigung, die durch eigene Teilnahme im Landesspielausschuss jedes Jahr neu erkämpft werden konnte, sei es möglich, in Ballenstedt Oberliga-Spiele auszutragen. "Wir haben die schlechtesten Bedingungen in der Landesoberliga." Haußen erinnerte an die Handballer, die ihre Heimspiele seit Jahren bereits in Thale austragen müssen, in der vergangenen Saison ihre Männermannschaft aus dem Spielbetrieb abmelden mussten und kaum noch Nachwuchs gewinnen können.

"Mit dem Aufstieg in eine höhere Klasse muss sich in der Infrastruktur was ändern", forderte Haußen und äußerte die Befürchtung, dass sich sonst die Sportart Volleyball ebenso aus der Stadt verabschieden könnte - wie Rollhockey, wo das Ballenstedter Team bis vor ein paar Jahren in der 2. Bundesliga spielte. "Die sind eingegangen, weil es keine spielfähige Turnhalle gab." Auch den Fußballern fehle eine große Turnhalle, um Hallenturniere ausrichten zu können. Angesichts der "maroden" Bausubstanz des Gymnasiums sollte versucht werden, im Zusammenhang mit der Schule einen Neubau in die Wege zu leiten.

Doch schon während der Versammlung kam aus den Reihen der Skisportler ein anderer Vorschlag. "Wir haben in Ballenstedt auf dem Ziegenberg eine Halle, die hat das Niveau", fand Hartmut Klein. Da er außerdem auch Mitglied des Ballenstedter Tischtennis-Vereins (BTTV) ist, berichtete er, dass bereits während der Sperrung der Wolterstorff-Halle wegen Baumängeln vor einigen Jahren Trainingszeiten für Volleyball auf dem Ziegenberg freigeräumt worden waren, die dann nur einmal genutzt wurden. Doch Haußen entgegnete, dass auch das Sportzentrum Ziegenberg für 200 Zuschauer zu klein wäre. Bürgermeister Michael Knoppik, selbst Volleyballer, überlegte als Vertreter des Stadt globaler. Auch wenn er die Abmeldung der Handballer als Alarmsignal verstanden hat und sie ihm auf dem Herzen drückt, wollte er nichts über das Knie brechen. "Wir haben schon vier Turnhallen", warnte er.

Auf Knoppiks Hinweis, dass viele Volleyball-Gegner aus Großstädten wie Halle und Magdeburg kommen, verwies Haußen auf Dörfer, die größere Hallen haben, oder eine Kleinstadt wie Gernrode. Vereinschef Ralph Kalisch gab dagegen zu bedenken, dass Orte wie Mansfeld, Egeln oder Wanzleben den Schulen zwar große Hallen verdankten, einige aber nach Schulschließungen kaum noch genutzt werden. "Egeln hat uns schon eingeladen", äußerte er.