Boxen Boxen: Sebastian Köber löst viertes Olympia-Ticket

Plowdiw/Warschau/Schwerin/dpa. - Aus dem Trio wurde ein Quartett: Sebastian Köber (Frankfurt/Oder) hat am Wochenende in Plowdiw/Bulgarien bei der zweiten europäischen Qualifikation als vierter deutscher Boxer ein Ticket für das olympische Turnier gelöst.
Der 24 Jahre alte WM-Dritte entschied die Konkurrenz im Superschwergewicht für sich und steht nunmehr vor seinem zweiten Olympia-Start nach Sydney 2000, wo er Bronze gewann. «Sebastian Köber hat ein überragendes Turnier geboxt. Wir hätten gern schon jetzt noch einen weiteren Startplatz erkämpft, aber die Konkurrenz ist wahnsinig groß», sagte Chef-Bundestrainer Helmut Ranze (Worms) nach Abschluss der Wettbewerbe in Plowdiw und Warschau.
In sechs weiteren Klassen gingen die deutschen Boxer bei der zweiten Qualifikation allerdings leer aus. Fünf von ihnen dürfen noch hoffen. Im Schwergewicht wird es definitiv keinen deutschen Olympia- Starter geben, weil Gastgeber Griechenland in diesem Limit eine seiner sechs Wild Cards zieht. Die ersten drei Olympia-Plätze für den Deutschen Boxsport-Verband (DBV) hatten Europameister Witali Tajbert (Velbert/Feder), Vize-Europameister Lukas Wilaschek (Leverkusen/Mittel) und der EM-Dritte Rustam Rachimow (Schriesheim/Fliegen) bei den kontinentalen Titelkämpfen im Februar in Kroatien gesichert.
Der in Plowdiw als bester Techniker ausgezeichnete Köber bezwang im Finale den Weißrussen Alexander Apanasionok mit 21:16 nach Punkten, nachdem er tags zuvor mit einem 24:7-Halbfinalsieg über Mariusz Wach (Polen) seine neuerliche Olympia-Teilnahme perfekt gemacht hatte. Bantamgewichtler Wilhelm Gratschow (Gifhorn) verpasste hingegen sein Ziel nach einer RSC-Niederlage in der zweiten Runde im Halbfinale gegen den Ukrainer Maxim Tretjak knapp.
Die letzten Qualifikationschancen gibt es Ende April/Anfang Mai bei zwei weiteren Turnieren in Göteborg und Baku. Für diese Wettbewerbe hat Ranze bereits personelle Änderungen angekündigt. So ersetzen der WM-Dritte Martin Dreßen (Halbwelter) und der EM-Dritte Sebastian Zbik (beide Schwerin/(Welter) die deutschen Meister Harun Sipahi (Wolfenbüttel) und Artem Merjasow (Gera), die in Warschau und Plowdiw frühzeitig ausgeschieden waren.