1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Boxen: Boxen: Funkes eindrucksvolles Comeback

Boxen Boxen: Funkes eindrucksvolles Comeback

Von CARSTEN ROLOFF 13.04.2010, 15:17

KÖNNERN/ZITTAU/MZ. - Hundemüde nach einem langen Turniertag in Zittau, aber mächtig stolz stiegen Könnerns Boxtrainer Gerald Gottwald und Ulf Gonschorek Sonntag früh um 3 Uhr aus ihren Autos. Ihre Schützlinge haben sich beim Jubiläumsturnier des Boxclubs Dreiländereck, der vor zehn Jahren gegründet wurde, hervorragend aus der Affäre gezogen. An der internationalen Veranstaltung (Kadetten, Junioren, Jugend, Frauen und Männer) nahmen unter anderem Faustkämpfer aus den Niederlanden und Polen sowie aus Görlitz, Zittau, Chemnitz, Zwickau und Hamburg teil.

"Unsere Boxerinnen und Boxer behielten auch in den Duellen gegen die Lokalmatadoren die Nerven, setzten die vorgegebene Taktik glänzend um und beeindruckten sowohl das Kampfgericht als auch die Gegner mit ihrem Können", freute sich Gonschorek über das Abschneiden der sieben Athleten, die vier Siege und ein Unentschieden erkämpften und schloss bei seinem Generallob auch Susanne Zepperitz und Max Wolher ein, die ihre Kämpfe verloren.

Im Mittelpunkt stand jedoch das Comeback von Tobias Funke, der zuletzt im Oktober 2009 bei einem internationalen Turnier in Usti im Ring stand. Nach sechsmonatiger verletzungsbedingter Zwangspause streifte er erstmals wieder die Handschuhe über und bezwang in seinem ersten Jugend-Kampf über dreimal drei Minuten den starken Polen Antoni Skiba (30 Kämpfe / 28 Siege) aus Wroclaw nach Punkten. "Tobias hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet, wenn auch noch nicht alles rund lief. Deswegen war er trotz des Erfolges gegen seinen sehr guten Gegner auch ein wenig unzufrieden. Wichtig war vor allem, dass seine zuvor verletzte rechte Schlaghand den Kampf ohne Blessuren überstanden hat", sagte Gonschorek.

Bei seinem Debüt für den SV Blau-Weiß Könnern überraschte Tobias Heisler mit seiner starken Vorstellung seine Trainer und besiegte den Lokalmatadoren Tom Schröter trotz heftigen Lampenfiebers einstimmig nach Punkten. Lisa Kloß ließ sich ebenfalls von der Zittauerin Vreni Schneider, die vier Kilogramm mehr auf die Waage brachte, nicht beeindrucken und gewann einstimmig. "Lisa hat bombastisch geboxt und trotz ihrer Reichweitennachteile die Gegnerin immer wieder zum Rückwärtsgang gezwungen", sparte der Trainer nicht mit Lob. Der vierte Erfolg für die Blau-Weißen ging auf das Konto von Oskar Wolher, der gegen den Zwickauer Sergej Kovzalov das Geschehen dominierte. Den fünften Sieg der Könneraner verhinderte das ansonsten sehr gerecht urteilende Kampfgericht. Alex Grunski trennte sich vom Chemnitzer Falco Behrend unentschieden. Das Urteil quittierte das sachkundige Zittauer Publikum mit einem Pfeifkonzert, denn Grunski war der eindeutig bessere Boxer.

Gegen den starken Chemnitzer Phillip Freund verlor Max Wolher, kam aber über die Zeit. "Schon das ist ein Erfolg für Max, weil er taktisch clever agierte. Freund ist schon eine richtige Granate, konnte Max aber eben nicht vorzeitig bezwingen", erklärte Gonschorek, der besonders dem vorletzten Kampf des Abends entgegenfieberte. In Zittau kam es zur Wiederauflage des Finales um die Deutsche Meisterschaft 2009 zwischen Susanne Zepperitz und der Zittauerin Cindy Petereit. Erneut behielt die Meisterin gegen die Könneranerin hauchdünn die Oberhand. "Susanne bestimmte den Kampf, aber Petereit setzte die klareren Treffer. Da fehlt Susanne noch die nötige Power, aber ich bin mir sicher, dass sie Petereit bald schlagen wird", so Gonschorek. Das nächste Duell zwischen Zepperitz und Petereit soll übrigens am 26. Juni bei einem Turnier in Könnern steigen. Die mündliche Zusage vom Trainer Petereits nahm Gonschorek mit auf die lange Heimreise.