Bosse-Klinik Bosse-Klinik: Bald alles unter einem Dach
Wittenberg/MZ. - Rohbaufertig ist nun auch der zweite Abschnitt des Neubaus der Bosse-Klinik in der Hans-Lufft-Straße in Wittenberg. Grund genug, gestern Richtfest zu feiern. Hier entstehen nicht nur weitere Behandlungsräume und Patienten-Zimmer. Es werden auch neue Wohnungen für die Schönstätter Marienschwestern geschaffen. Deren Ordensmitglieder sind bereits seit 1936, seit der Gründung einer geburtshelferischen Klinik durch den Wittenberger Chirurgen, Geburtshelfer und Gynäkologen Paul Bosse, an diesem Krankenhaus tätig.
Nach dem Richtspruch, in Ermangelung eines Zimmerers von Maurer-Polier Reinhard Wiersig gehalten, wurde die traditionelle Richtkrone an einem Flaschenzug emporgezogen. Doch so richtig wollte das mit bunten Bändern geschmückte grüne Eichenlaub nicht an seinem vorgesehenen Platz bleiben. Der zuständige Handwerker musste ein zweites Mal zugreifen, um einen Absturz zu verhindern und alles besser befestigen. Dann konnte um den Segen gebeten werden. Anschließend wurden die Räume besichtigt. An die wechselvolle Geschichte der Klinik erinnerte Reinhard Nieper, Geschäftsführer der Gesellschaften der Alexianerbrüder, dem heutigen Träger der Bosse-Klinik. Durch den Geburtenrückgang war eine Umprofilierung erforderlich.
Im Jahre 1994 wurde daher in der Puschkinstraße eine psychiatrische Abteilung mit Tagesklinik eröffnet. Die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe ist 1996 geschlossen worden. Zwei Monate des Umbaus folgten, eine neurologische Abteilung eingerichtet. Um eine zukunftsträchtige Versorgung anbieten zu können und alle Abteilungen unter einem Dach zu vereinen, wurde 1997 der Klinikneubau begonnen. Der erste Abschnitt konnte 1999 bezogen werden. Im selben Jahr kam es zum Trägerwechsel von der Caritas zur Kongregation der Brüder vom Heiligen Alexius.
Nach der Fertigstellung des zweiten Abschnittes soll im dritten Bettenhaus die Neurologie ihr Domizil haben. Die dadurch wieder frei werdenden Zimmer im zweiten Haus stehen dann zur Erweiterung der Psychiatrie zur Verfügung. Im Funktionsgebäude wird künftig auch die Tagesklinik Geriatrie untergebracht sein. Im ersten Obergeschoss entstehen Wohnungen der Schönstätter Schwestern, für die dann das Hin und Her zwischen Hans-Lufft-Straße und Heubner-Straße ein Ende haben wird. In den im Rohbau fertigen Teil der Klinik flossen neben 12,7 Millionen Mark Fördermittel des Landes Sachsen-Anhalt auch vier Millionen des Bauherren, der Alexianer-Brüder. Ende des Jahres soll dieser Klinikbereich fertig sein. Dann sind alle stationären Bereiche dort vereint. Aus dem Gebäude Puschkinstraße wird der Nebenstandort für die Tagesklinik.