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Borussia Mönchengladbach

03.02.2009, 14:20

Zurück in die Zukunft: Hans Meyer übernahm erneut das Trainer-Ruder in Mönchengladbach. Der Hoffnungsträger genießt seit seiner Amtszeit von September 1999 bis März 2003 bei den Borussen-Fans Kultstatus. Meyer löste Aufstiegstrainer Josh Luhukay ab, der nach sieben Spieltagen und nur drei Punkten entlassen wurde. Aber auch der «Retter» konnte bis zum Ende der Hinrunde kaum Erfolge vermelden. Die Borussia war nach 17 Spieltagen mit nur 11 Punkten weiter Tabellenschlusslicht der Bundesliga. Meyer und Mannschaft wirkten ratlos in der Krise.

Ebenfalls beendet ist die Ära von Christian Ziege bei der Borussia. Der 36 Jahre alte Europameister von 1996 trat zum Ende der Hinrunde von seinem Amt als Co-Trainer zurück. Ziege, der 2004 als aktiver Spieler zum fünfmaligen deutschen Meister gewechselt war, hatte das Amt des Co-Trainers erst nach der Verpflichtung von Meyer als Cheftrainer überraschend übernommen. Zuvor war er nach der sportlichen Talfahrt des Clubs und der Entlassung von Trainer Luhukay für ein Spiel als Interimscoach eingesprungen. Begonnen hatte er nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn 2006 als B-Junioren-Coach bei Borussia. Nach der Trennung von Manager Peter Pander übernahm Ziege im März 2007 auf Wunsch des Präsidiums das Amt des Sportdirektors und schaffte gemeinsam mit Luhukay den Wiederaufstieg in die Bundesliga.

Die Gründe für seinen Rücktritt ließ Ziege offen. «Meine Beweggründe sind rein persönlicher, privater Natur. Alles andere sind wilde Spekulationen, die nicht der Wahrheit entsprechen und von denen ich mich distanziere», sagte Ziege. Im neuen Trainerteam rückte Ziege dann allerdings immer mehr in den Hintergrund, da Hans Meyer weiterhin auch mit seinem langjährigen Co-Trainer Jürgen Raab arbeiten wollte. Zudem wurde auch die Kritik an der Saisonplanung, die Ziege maßgeblich mitgesteuert hatte, immer lauter.

Nationalmannschafts-Talent Marko Marin und «Oldie» Oliver Neuville sind die bekanntesten Namen im Gladbacher Kader. Während Neuville seit Jahren konstante Leistung bringt und mit 90 Treffern in der Bundesliga hinter Miroslav Klose vor der Saison der zweiterfolgreichste aktive Torjäger war, erlangte der 19-jährige Marin im Mai 2008 schlagartig Berühmtheit. Der Linksaußen wurde von Joachim Löw überraschend in den vorläufigen EM-Kader berufen. Bis dahin war der 1,68 Meter große Offensiv-Wirbelwind wohl nur Fußball-Kennern und Gladbach-Fans ein Begriff. Nach seinem persönlichen Ziel für die Saison 2008/2009 gefragt, antwortete der Newcomer bescheiden: «Das Siegtor gegen den 1. FC Köln schießen.»

Es fehlen ganz bewusst die ganz großen Namen in Mönchengladbach. Der Star ist die Mannschaft. Mit Jan-Ingwer Callsen-Bracker von Bayer Leverkusen und Jean-Sébastien Jaurès vom AJ Auxerre wechselten zwei routinierte Abwehrspieler an den Rhein. Für den laufstarken algerischen Nationalstürmer Karim Matmour, der die letzten Jahre für den SC Freiburg spielte, investierten die Gladbacher zwei Millionen Euro.

In der Winterpause legten die Mönchengladbacher noch einmal nach: Der Kanadier Paul Stalteri, der Tscheche Tomas Galasek, der belgische Keeper Logan Bailly und Bonfim Dante von Standard Lüttich tragen jetzt das Borussia-Trikot. Besonders Galasek soll mit seiner Routine für mehr Sicherheit sorgen.

Das Aufgebot:

Tor: 1* Christofer Heimeroth, 18 Frederic Löhe, 21 Uwe Gospodarek, 30 Logan Bailly

Abwehr: 3 Filip Dems, 4 Roel Brouwers, 5 Steve Gohouri, 6 Jan-Ingwer Callsen-Bracker, 13 Paul Stalteri, 15 Thomas Kleine, 20 Jean-Sébastien Jaures, 22 Tobias Levels, 31 Dante, 32 Christian Dorda

Mittelfeld: 2 Sebastian Schachten, 7 Soumaila Coulibaly, 8 Tomas Galasek, 11 Marko Marin, 17 Patrick Paauwe, 19 Gal Alberman, 26 Michael Bradley, 28 Johannes van den Bergh, 29 Alexander Baumjohann, 37 Tony Jantschke

Angriff: 9 Roberto Colautti, 14 Sharbel Touma, 16 Rob Friend, 25 Moses Lamidi, 27 Oliver Neuville, 40 Karim Matmour

* Zahl ist jeweils die Rückennummer

(Stand: Februar 2009)