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Borussia Dortmund Borussia Dortmund: Rosicky-Poker offenbar beendet

25.01.2004, 15:10

Dortmund/dpa. - Im Verwirrspiel um Tomas Rosicky deutet vieles auf einen Verbleib des Mittelfeldspielers bei Borussia Dortmund hin. «Es gibt noch immer kein Angebot von Chelsea. Ich glaube auch nicht, dass der Russe oder ein anderer Vereinsvertreter noch bei uns anruft. Wie ich es sehe, wird Tomas die Rückrunde bei uns spielen», sagte BVB-Präsident Gerd Niebaum am Sonntag im Deutschen Sportfernsehen (DSF). Nach Aussage von Rosicky hatte der englische Spitzenclub um den russischen Öl-Milliardär Roman Abramowitsch Interesse an einer Verpflichtung bekundet. Zuletzt stand eine Transfersumme von angeblich 25 Millionen Euro im Raum.

Damit ist die von Rosicky selbst gesetzte Frist abgelaufen. Um die Vorbereitung des BVB auf den Rückrunden-Auftakt gegen den FC Schalke 04 nicht weiter zu stören, hatten der tschechische Nationalspieler und BVB-Trainer Matthias Sammer auf eine Entscheidung bis spätestens Sonntag gedrängt. Allerdings deutete Niebaum an, dass sich der Club nach der Saison im Falle einer Nichtteilnahme an der Champions League von dem 23 Jahre alten Regisseur trennen wolle. «Ich sage offen, dass wir den Gürtel enger schnallen müssen. Ein Jahr ohne Champions League wird Brems- und Schleifspuren hinterlassen. Aber wenn ein, zwei oder drei Hochkaräter uns verlassen, fangen wir nicht bei Null an, sondern bei 70 Prozent.»

Niebaum bestritt, dass der BVB auf einen schnellen Rosicky-Verkauf noch vor dem Ende der Wechselfrist Anfang Februar angewiesen sei. Von einer dramatischen finanziellen Schieflage könne nicht die Rede sein. «Borussia Dortmund ist kein Sanierungsfall und steht auch nicht am Abgrund. Unsere Kapitalsituation ist gut. Wir zahlen heute pünktlich und wir werden auch morgen pünktlich zahlen.» Dennoch müsse man sich in Dortmund auf einen Richtungswechsel einstellen. «Vereine wie Bremen und Stuttgart haben es uns vorgemacht. Wir müssen verstärkt auf eine erfolgreiche Jugendarbeit setzen, das ist der Trend.»

Auch eine Anleihe in Höhe von mindestens 60 Millionen Euro, über die der Verein derzeit nachdenkt, könne diese Entwicklung nicht stoppen. Ob der BVB auf das Angebot des amerikanisch-englischen Investmenthauses Schechter & Co. zurückgreifen wird, ließ Niebaum offen: «Ich stehe der Anleihe skeptisch gegenüber. Aber wir müssen ein solches Finanzierungsinstrument prüfen. Das tun andere Vereine auch.»