Borussia Dortmund Borussia Dortmund: Pechsträhne beim BVB reißt nicht ab

Dortmund/dpa. - Auf Borussia Dortmund scheint in dieser Saison ein Fluch zu lasten. Als wären die Ausfälle der Stammspieler Christoph Metzelder, Torsten Frings und Evanilson sowie das Aus in der Champions-League-Qualifikation nicht Strafe genug, setzte sich am Donnerstag die Pechsträhne beim Fußball-Bundesligisten fort. Die Nachricht von der schweren Verletzung des brasilianischen Torjägers Marcio Amoroso, der sich im Training einen Innenband-Teilriss im rechten Knie zuzog, traf die Vereinsführung schwer. Ungläubig schüttelte Sportmanager Michael Zorc den Kopf: «Für uns kommt es momentan knüppeldick. Marcio ist nach Metzelder, Frings, Evanilson und Demel der fünfte Langzeitverletzte.»
Der neueste Unglücksfall drängt sogar die anhaltende Diskussion um den von der Vereinsführung geplanten Gehaltverzicht der Profis in den Hintergrund. Nach einer missglückten Grätsche im Trainingsspiel «drei gegen acht» konnte Amoroso nur mit Hilfe der Vereinskollegen Stefan Reuter und Giuseppe Reina den Platz verlassen. Eine von Mannschaftsarzt Markus Braun im Bochumer Grönemeyer-Institut wenige Stunden später vorgenommene Kernspin-Untersuchung brachte dann traurige Gewissheit. Der BVB teilte am Freitag mit, eine Operation des Brasilianers sei nicht notwendig. Amoroso werde zunächst vier Wochen lang eine Schiene tragen. Danach beginne das Aufbauprogramm. «Insgesamt wird er sechs bis acht Wochen nicht für den Spielbetrieb zur Verfügung stehen», sagte Clubarzt Braun.
Der Ausfall seines torgefährlichsten Spielers schmerzt Trainer Matthias Sammer doppelt. Zum einen kann er sich angesichts des übervollen Lazaretts ohnehin keinen weiteren Ausfall leisten. Zum anderen war der Bundesliga-Torschützenkönig der Saison 2001/2002 nach monatelanger Formkrise wieder auf bestem Weg zurück zu alter Stärke. Acht Tore in den ersten neun Pflichtspielen bezeugen den deutlichen Aufwärtstrend des teuersten Transfers der Bundesliga-Geschichte (25 Millionen Euro).
Nicht zum ersten Mal wird Amoroso durch Knieprobleme zurückgeworfen. 1994 vereitelte eine Verletzung seinen geplanten Einsatz für die «Selecao» bei der WM in den USA. Fünf Jahre später kam er schon vor seinem ersten Punktspiel für den italienischen Erstligisten AC Parma unters OP-Messer und fiel monatelang aus. Diesmal wurde das lädierte Gelenk zunächst mittels einer Schiene ruhig gestellt.
Im wichtigen Heimspiel gegen Werder Bremen am Samstag soll Ewerthon seinen Landsmann vertreten. Immerhin traf der kleine Angreifer in vier Spielen gegen den derzeitigen Tabellenführer vier Mal - unter anderem zur Meisterschaft 2002. Zu allem Überfluss muss die zuletzt leidgeprüfte Borussia auch noch auf Neuzugang Flavio Conceicao verzichten, dessen Genesung sich nach einem Muskelfaserriss im Oberschenkel unplanmäßig hinzieht. Der schwache Trost: Zumindest Nationalspieler Sebastian Kehl kehrt nach abgelaufener Sperre zurück.