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Bob Bob: Deutsche Piloten räumen alle Titel ab

Von Frank Kastner 07.12.2008, 16:23

Altenberg/dpa. - KarlAngerer aus Königssee bewies am Sonntag im Schneegestöber vonAltenberg den besten Durchblick und gewann seinen ersten Viererbob-Weltcup. Er profitierte davon, dass der zweite Durchgang wegenstarken Schneefalls und Nebel abgebrochen und nur der erste Laufgewertet wurde. Nach dem Sturz von Lettland II beendete die Jury dasRennen. Angerer verwies in 56,68 Sekunden Olympiasieger undWeltmeister André Lange sowie den Russen Alexander Subkow auf denzweiten Platz. Beide waren zeitgleich und hatten einen Rückstand von19/100 Sekunden. Matthias Höpfner vom BSC Winterberg wurde Zehnter.

«Die Entscheidung der Jury ist absolut richtig. Die Sicherheit derSportler war nicht mehr gewährleistet, das zeigte der Sturz derLetten», sagte Bundestrainer Carsten Embach. Angerer, der tags zuvorim Zweierbob mit seinem Bremser Gregor Bermbach einen kapitalenSchnitzer hatte und nur auf Rang 13 landete, war überwältigt: «Dasist der Hammer, ich bin wunschlos glücklich. Schade aber, dass ichnicht noch einen zweiten Lauf rausknallen konnte. Im ersten Laufhatte ich wegen der Sache im Zweier noch eine Menge Wut im Bauch.»

Topfavorit Lange, der bei der WM vor neun Monaten auf dieser Bahnmit einem geleasten Singer-Bob einen Fabel-Bahnrekord von 53,17Sekunden aufgestellt hatte, konnte materialtechnisch mit seinemneuen, 100 000 Euro teuren FES-Bob bei diesen widrigen Bedingungenkeine Schlüsse ziehen. «Bei den Bedingungen ist alles grenzwertig.Ich kenne mich in meinem `Wohnzimmer` ja noch ganz gut aus, doch fürdie anderen Piloten ist es noch schwerer. Dennoch waren wir alle heißauf den zweiten Lauf», sagte Lange, der im kleinen Schlitten denAmerikaner Steven Holcomb auf Platz zwei verwiesen hatte. Dritterwurde der Schweizer Auftaktsieger Beat Hefti vor Höpfner.

Bei den Frauen kam Sandra Kiriasis eine Woche nach der Niederlageauf ihrer Heimbahn in Winterberg mit Berit Wiacker in 1:55,71 Minutenzum ersten Saisonsieg. «Das hat richtig Spaß gemacht. Wenn man immervon vorne gewinnt, ist es doch langweilig», sagte Kiriasis, die sichvon Rang vier nach vorne kämpfte. Lokalmatadorin Cathleen Martini ausOberbärenburg kam mit Janine Tischer mit 2/100 Sekunden Rückstand aufPlatz zwei vor der Amerikanerin Shauna Rohbock. Das Oberhofer DuoClaudia Schramm/Nicole Herschmann landete auf Rang fünf.

Bereits am Freitag hatten Anja Huber (Berchtesgaden) und FrankRommel (Zella-Mehlis) im Skeleton gewonnen. Mit fünf Siegen topptendie deutschen Kufen-Asse ihre «4 aus 5»-Erfolgsbilanz von der Heim-WMvor neun Monaten an gleicher Stelle. «Ich hätte nicht gedacht, dassdas nochmal möglich ist», sagte Andreas Trautvetter, Präsident desBob- und Schlittenverbandes für Deutschland.