Bilanz des Jahres 2003 Bilanz des Jahres 2003: KATASTOPHE
2003 = Genf (dpa) - Naturkatastrophen haben im vergangenen Jahr weltweitmehr als 76 800 Menschen das Leben gekostet. Das waren drei Mal soviele Opfer wie im Jahr 2002. Dies geht aus dem am Donnerstag in Genfveröffentlichten Weltkatastrophenbericht 2004 der InternationalenRotkreuz- und Rothalbmond-Föderation (IFRC) hervor. Rund 255Millionen Menschen seien von Katastrophen wie Dürre, Hitzewellen oderErdbeben betroffen gewesen, ergänzte das Deutsche Rote Kreuz. Diemateriellen Schäden würden auf mindestens 56 Milliarden Dollar (44Milliarden Euro) geschätzt. Die Autoren des Weltkatastrophenberichtes wiesen besonders daraufhin, dass es im Katastrophenfall vor allem örtliche Hilfskräfte undOrganisatoren seien, die die meisten Betroffenen retteten. Deshalbmüsse ihre Ausbildung und Ausrüstung verbessert werden. Die IFRCforderte außerdem dazu auf, vermehrt örtliche Einrichtungen zurKatastrophenbekämpfung zu schaffen und zu unterstützen. Als Beispiel nannte die Organisation das Erdbeben im Dezember 2003in der iranischen Stadt Bam, das mehr als 26 000 Menschen in den Todriss und 85 Prozent der Gebäude der Stadt zerstörte. Danach hätteninternationale Rettungseinheiten 22 Überlebende gefunden; dieörtlichen Teams des Roten Halbmondes hingegen konnten 160 Menschenretten, und die Bevölkerung fand hunderte weitere Überlebende. «Die Menschen passen sich fortlaufend einer Krise an und findenkreative Lösungen», erklärte IFRC-Generalsekretär Markku Niskala.Nach Erfahrungen der Hilfsorganisationen sind somit die örtlichenGemeinschaften der Schlüssel zu einer erfolgreichen Bewältigung vonKatastrophen.