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Biathlon Biathlon: Wie viele Doping-Sünder sind ist denn nun?

Von Volker Gundrum 09.02.2009, 16:24

Hamburg/dpa. - «Wir haben positive A-Proben», sagte AndersBesseberg, der Präsident der Internationalen Biathlon-Union am Montagauf dpa-Anfrage. Der Norweger wollte Presseberichte nichtkommentieren, nach denen insgesamt acht Athleten betroffen seinsollen. «Wir haben nie die Anzahl der A-Proben benannt», sagteBesseberg und stellte fest: «Acht positive A-Proben haben wir nicht.»

Sicher ist, dass den Doping-Fahndern mehrere Skijäger ins Netzgegangen sind. «Für Deutschland kann ich klipp und klar sagen: UnsereAthleten sind sauber. Und wir werden alles dafür tun, dass es sobleibt», sagte Alfons Hörmann, der Präsident des Deutschen SkiVerbandes (DSV) und IBU-Vizepräsident.

Von Doping-Fällen will die IBU noch nichts wissen. Man solle dochbitte beachten, «dass es sich nach wie vor nicht um positiveDopingfälle handelt. Die IBU werde Namen und weitere Detailsveröffentlichen, wenn die Analysen der B-Proben die A-Probenbestätigen, hieß es am Montag auf der Internetseite des Verbandes.

Die B-Proben sollen spätestens bis Dienstag in Anwesenheit derbetroffenen Athleten oder ihrer Rechtsvertreter geöffnet und dannanalysiert werden. Am Wochenende war das nicht möglich gewesen, da inden Labors nicht gearbeitet worden war. Normalerweise dauert so einAnalyse-Verfahren drei Tage. Nicole Resch, die IBU-Generalsekretäringeht deshalb davon aus, «dass wir Ende der Woche die Ergebnissehaben».

Die Titelkämpfe in Südkorea werden am Freitag eröffnet, am Samstagwerden dann im Sprint die ersten Medaillen vergeben. Vor Ort inPyeongchang wird die IBU-Exekutive deshalb entscheiden, ob dievorsorglich ausgesprochene Sperre für die betroffenen Athletenbestehen bleibt oder nicht.

«Obwohl die Namen der Gedopten nicht veröffentlicht wurden, habenalle gleich auf Russland gezeigt. Aber es können auch Norwegergewesen sein. Oder Deutsche. Polen, Schweden oder Österreicher.Stärken die sich wirklich bloß mit deutschen Würstchen?», schriebRusslands Top-Biathlet Maxim Tschudow in seinem Internet-Blog.

«Eltern, Familie und Freunde leiden darunter, dass die Pressesolche Gerüchte ohne Fakten aufbläst. Die «Komsomolskaja Prawda» mussfür ihre Taten bestraft werden. Statt einen solchen Unsinnloszulassen, sollte sie uns besser vor der Weltmeisterschaftunterstützen», schrieb Tschudow über die russische Tageszeitung, dieam Donnerstag als erstes Blatt die Namen der Verdächtigtenveröffentlicht hatte.

«Es gibt positive Fälle, da wurden Athleten und Verbändeinformiert. Der russische Verband hat dann von sich aus gesagt, dassrussische Athleten betroffen sind. Darüber hinaus gibt es keineweiteren Proben oder Indizien», erklärte Klaus Leistner, derGeneralsekretär des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV).

Gegen Doping-Verdächtigungen seiner Skijäger wehrte sich auch derÖSV am Montag und kündigte rechtliche Schritte an. «Bezug nehmend aufeinen Artikel in der französischen Sport-Tageszeitung «L'Equipe»,wonach sich auch ein Österreicher unter fünf positiv getestetenBiathleten befinden soll, stellt der ÖSV folgendes fest: Die ÖSV-Biathleten wurden in den letzten Wochen mehrmals einerDopingkontrolle unterzogen. Nach Rücksprache mit der NADA und der IBUgibt es bis dato keinerlei Beanstandungen», erklärte Markus Gandler,der Sportliche Leiter der ÖSV-Biathleten am Montag in einerPressemitteilung.

Noch vor WM-Beginn drohen dem Biathlon-Weltverband IBU mehrere Dopingfälle. (FOTO: DPA)
Noch vor WM-Beginn drohen dem Biathlon-Weltverband IBU mehrere Dopingfälle. (FOTO: DPA)
dpa