Biathlon-Weltcup Biathlon-Weltcup: Sprint-Siege für Wilhelm und Fischer
Östersund/Erfurt/dpa. - Doping-Gerüchte um die Russin Albina Achatowa haben den Doppelsieg der deutschen Biathleten bei den Weltcup-Sprints in Östersund überschattet. Die Zella-Mehliser Olympiasiegerin Kati Wilhelm feierte ihren dritten Erfolg im nacholympischen Winter. Der Oberhofer Sven Fischer stürmte zum ersten Mal in der Saison auf die oberste Stufe des Siegertreppchens. Wilhelm hatte nach 7,5 km 7,1 Sekunden Vorsprung vor der ebenfalls fehlerfrei schießenden Olena Zubrilowa (Weißrussland). Uschi Disl (Moosham) wurde Dritte mit nur 6/10 Rückstand auf Zubrilowa. Fischer hatte nach 10 km 1,2 Sekunden Vorsprung vor dem Weißrussen Wladimir Dratschew und 14,7 vor dem Norweger Lars Berger.
Die deutschen Männer schafften im letzten Sprint-Rennen vor den Weltmeisterschaften in Abwesenheit von Ole Einar Björndalen (Norwegen), der trotzdem vorfristig den Sprint-Weltcup gewann, und Raphael Poiree (Frankreich) ihr mannschaftlich bestes Saison- Resultat. Ricco Groß (Ruhpolding) wurde Vierter, Michael Greis (Nesselwang) landete auf der fünften Position, Team-Oldie Frank Luck belegte den 8. Platz. Andreas Birnbacher (Schleching) schaffte als 14. die halbe WM-Norm. «Ich bin sehr zufrieden, wie sich unsere Leute heute prächtig verkauft haben», lobte Bundestrainer Frank Ullrich seine Mannen.
Martina Glagow (Mittenwald) verteidigte als Fünftplatzierte in Mittelschweden ihren 2. Rang im Gesamtweltcup hinter der Bulgarien Jekaterina Dafowska. Auch Katja Beer (Altenberg), Katrin Apel (Frankenhain) und Andrea Henkel (Oberhof) auf den Rängen 15 bis 17 sammelten Weltcup-Punkte.
Dass der Vorsprung von Kati Wilhelm, die erneut Laufbestzeit erzielte, nicht noch deutlicher war, lag an einem Missgeschick beim Stehendschießen. Die Thüringerin hatte vergessen, die Schutzklappe am Diopter umzulegen. Sie musste das Gewehr von der Schulter nehmen, die Klappe umlegen und wieder neu zielen. Dadurch büßte sie fast 25 Sekunden ein. «Ich hatte schon tief Luft geholt und dachte, ich ersticke noch am Stand», sagte sie schmunzelnd zu den Schrecksekunden. «So etwas ist mir auch noch nicht passiert. Normalerweise lege ich die Diopterklappe bereits auf den letzten Metern vor den Schießmatten um», erläuterte «Rotkäppchen» Wilhelm.
Am Rande des Rennens waren Doping-Spekulationen um die Tages- Siebte Achatowa aufgekommen. Deren Doping-Probe soll nach dem Sieg beim Weltcup-Massenstart im Südtiroler Antholz positiv gewesen sein. Das bestätigte der finnische Mediziner Hannu Litmanen, Mitglied des Medizinischen Komitees der Internationalen Biathlon-Union (IBU). Die russische Mannschaft erklärte, dass die total erschöpfte Achatowa nach ihrem Sieg in Antholz vor der Entnahme der Doping-Probe eine Infusion erhalten habe, um wieder zu Kräften zu kommen.
Die IBU bestätigte die positive A-Probe offiziell nicht. «Wir dürfen dazu vor der Prüfung der B-Probe am 28. Februar nichts sagen», verwies IBU-Generalsekretär Peter Bayer auf die Regeln des Weltverbandes. Dass die B-Probe geöffnet und analysiert wird, nährt allerdings die Vermutung, dass die erste Probe positiv war.