Biathlon Biathlon: Stefanie Hildebrand kehrt mit Goldmedaille heim

Kaltenbrunn/MZ/bhi. - Als erstes hieß es, einen Einzelwettkampf zu absolvieren: 12,5 Kilometer laufen sowie eine Strafminute für jeden Fehlschuss. Franziska ging als eine der ersten auf die Strecke. Mit einem guten Schießergebnis wollte sie die Konkurrenz schon einmal schocken. Nur insgesamt zwei Strafminuten musste sie in Kauf nehmen, die sie für zwei nicht getroffene Scheiben von den 20 möglichen bekam.
Drei Sekunden weniger
Schwester Stefanie war fast die letzte Starterin ihrer Altersklasse. Als sie sich auf die Strecke begab, ging Franziska bereits auf ihre zweite Runde. Die Zwillinge konnten dann jeweils vier von fünf Runden fast zusammen laufen. Auch Stefanie konnte durch eine hervorragende Schießleistung auf sich aufmerksam machen. Sie leistete sich lediglich eine einzige Strafminute. Am Ende rettete Stefanie drei Sekunden vor der Zweitplatzierten ins Ziel und holte sich damit den Deutschen Meistertitel. Schwester Franziska freute sich über einen tollen 3. Platz.
Ski allein unterwegs
Am zweiten Wettkampftag wurde der Titel im Sprint vergeben. Die Temperaturen kletterten in den zweistelligen Bereich. Für die Skitechniker sind solche Bedingungen immer wieder eine Herausforderung. Die Wettkampfstrecke hatte unter diesem Wetter zu leiden, sie wurde sehr weich und tief.
Mit guten Ski unter den Füßen begab sich Stefanie auf ihre drei Runden. Dieses mal leistete sie sich lediglich beim Liegendanschlag einen Fehler, was 150 Zusatzmeter bedeutete. Franziska tat es ihr gleich: Auch sie drehte beim ersten Anschlag eine extra Runde. Am Ende trennten beide nur neun Sekunden im Ziel.
Franziska freute sich über Platz 2 und Stefanie über den 3. Rang, wobei Stefanie auf der Schlussrunde ein Missgeschick passierte. Mitten in der Abfahrt wurde sie plötzlich von ihrem linken Ski überholt: Aus unerklärlichen Gründen hatte sich die Skibindung von selbst geöffnet. In letzter Sekunde gelang es ihr, einen Sturz zu vermeiden. Trotzdem hat Stefanie hier einige wertvolle Sekunden durch das erneute Anbringen des Skis verloren, die ihr im Ziel zu einer besseren Platzierung fehlten.
Als letztes wurde ein Staffelwettbewerb ausgetragen. Jeder der drei Läufer musste eine Strecke von sechs Kilometern mit zwei Schießeinlagen absolvieren. Besonders interessant wird die Staffel durch die drei Nachlader, die jedem Sportler pro Schießeinlage zur Verfügung stehen, um die fünf Scheiben zu treffen.
Europa-Cup wartet
Stefanie durfte als Startläufer beginnen, während Schwester Franziska an der zweiten Position laufen sollte. Nach ihren drei Runden und drei gebrauchten Nachladern, zwei im Liegendanschlag und einer stehend, übergab Stefanie, auf Rang 5 liegend, an ihre Schwester. Diese brachte die Staffel durch zwei tolle Schießeinlagen und nur einem Nachlader auf Platz zwei nach vorn. Die Schlussläuferin machte das Rennen beim letzten Schießen noch einmal spannend. Mit drei Nachladern konnte sie gerade so die Strafrunde vermeiden und am Ende der Staffel den zweiten Platz sichern.
Als nächstes geht es für die beiden Schwestern in zwei Wochen zum letzten Europa-Cup Wettbewerb nach San Sicario (Italien), soweit es das Wetter noch zulässt und noch ein bisschen Schnee liegen bleibt.