Biathlon Biathlon: Mit Frank Ullrich im Gespräch
Östersund/dpa. - Die Biathlon-Bundestrainer Uwe Müssiggang undFrank Ullrich starten optimistisch in den Olympia-Winter. «Wir habengut trainiert, die Grundlagen sind geschaffen», sagte Damen-CoachMüssiggang im Doppel-Interview der Deutschen Presse-Agentur dpa.Alles in allem sei man «sehr zufrieden, wie es gelaufen ist bisher»,meinte Herren-Trainer Ullrich. «Zwei, drei Medaillen» wollen dieMänner bei den Olympischen Spielen gewinnen. Auch in Vancouver imFebruar in jedem Rennen um Edelmetall zu kämpfen, ist das Ziel vonMüssiggang: «Was dann am Ende dabei herauskommt? Wir werden sehen.»
Schon bald werden in Vancouver die Olympia-Medaillen vergeben. Mitwelchen Erwartungen fliegen Sie nach Kanada?
Ullrich: «Noch ist es ja eine Zeit lang hin. Jetzt müssen wirerst einmal schauen, wie es im Weltcup läuft. Aber natürlich fahrenwir nicht nur nach Vancouver, um dabei zu sein.»Müssiggang: «Ideal wäre, wenn wir dort unsere beste Leistungzeigen. Dann kann schon mal nicht mehr so viel schief gehen. Aberdass man wirklich auf den Punkt fit ist - dazu gehört schon auchimmer ein bisschen Glück.»
Wie viele Medaillen wollen sie gewinnen?
Ullrich: «Wenn alles normal läuft und alle gesund durch den Winterkommen, wollen wir schon wieder zwei, drei Medaillen gewinnen.»Müssiggang: «Unser Anspruch ist es, möglichst in jedem Rennen umdie Podestplätze mitzukämpfen. Sowohl im Weltcup als auch beiOlympia. Was dann am Ende dabei herauskommt? Wir werden sehen.»
Wie wichtig ist ein guter Start in die Weltcup-Saison?
Ullrich: «Ein guter Start gibt natürlich Sicherheit undSelbstvertrauen. Es wird aber sicherlich auch den einen oder anderengeben, der noch ein wenig Zeit braucht. Das wissen wir. Deshalbwerden wir uns nicht verrückt machen lassen. Wir haben ja auch einigejunge Athleten dabei - die brauchen ganz einfach Zeit und müssen auchmal Fehler machen dürfen.»Müssiggang: «Richtig. Wir haben gut trainiert, die Grundlagen sindgeschaffen. Jetzt müssen wir wieder in die Wettkämpfe reinfinden.»
Wie zufrieden waren Sie mit der Vorbereitung?
Ullrich: «Die Mannschaft hat sich in den vergangenen Monatenunwahrscheinlich ins Zeug gelegt. Sowohl die Trainingsälteren alsauch die jüngeren Athleten haben in jeder Trainingseinheit ihr Bestesgegeben. Alles in allem sind wir deshalb sehr zufrieden, wie esbisher gelaufen ist. Selbst bei Michael Greis sieht es inzwischenwieder richtig gut aus.»Müssiggang: «Insgesamt sind wir recht zufrieden, was den Verlauf derVorbereitungen betrifft. Größere Probleme hatte eigentlich nurKathrin Hitzer, die zeitweise wieder wegen Schwierigkeiten mit demFuß aussetzen musste. Kurz vor Muonio erwischte es dann auch nochAndrea Henkel, die wegen eines Infekts ebenfalls pausieren musste.Beide sind aber mittlerweile wieder fit und gesund. Dass MagdalenaNeuner nun kurzfristig absagen musste, ist natürlich schade. Wirmachen aber sicher nicht den Fehler, Athleten ins Rennen zu schicken,die angeschlagen sind.»
Mit welchen Biathleten ist im Olympia-Winter zu rechnen?
Ullrich: «Das ist ganz schwer zu sagen. Ich könnte auf Anhiebmindestens 30 Sportler nennen, die in der Lage sind, auf das Podestzu laufen. Die Leistungsdichte hat in den vergangenen Jahren nocheinmal zugenommen. Um unter die ersten Drei zu kommen, muss an demTag alles passen.»Müssiggang: «Die Schweden schätze ich in diesem Jahr ganz stark ein,auch die Franzosen und natürlich Russland. Und dann gibt es noch eineganze Reihe Einzelkönner, mit denen zu rechnen ist.»
Werden Sie nach diesem Winter weiter das Team als Bundestrainerbetreuen?
Ullrich: «Ich habe ja schon vor längerer Zeit bekanntgegeben, dassnach diesem Winter für mich Schluss ist.»Müssiggang: «Und ich habe gesagt, dass ich erst einmal die Saisonabwarten werde, ehe eine Entscheidung fällt. Es gab zwar bereitserste Gespräche und Ideen. Aber bis zum Frühjahr lasse ich mir allesoffen.»