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Biathlon Biathlon: Kampf um die deutschen Staffel-Plätze ist voll entbrannt

02.01.2006, 15:20
Katrin Apel, Uschi Disl, Kati Wilhelm und Andrea Henkel (v.l.n.r.) freuen sich über ihre Silbermedaille nach dem Staffelwettbewerb der Frauen über 4x6 Kilometer bei den Biathlon-Weltmeisterschaften am Freitag (11.03.2005) in Hochfilzen (Tirol). (Foto: dpa)
Katrin Apel, Uschi Disl, Kati Wilhelm und Andrea Henkel (v.l.n.r.) freuen sich über ihre Silbermedaille nach dem Staffelwettbewerb der Frauen über 4x6 Kilometer bei den Biathlon-Weltmeisterschaften am Freitag (11.03.2005) in Hochfilzen (Tirol). (Foto: dpa) dpa

Erfurt/dpa. - Der Kampf um die Staffelplätze ist im deutschenBiathlonlager voll entbrannt - und die zweimaligen Olympiasiegerinnen Katrin Apel und Uschi Disl müssen um ihre Nominierung bangen. Bei denbeiden deutschen Weltcup-Veranstaltungen ab Mittwoch in Oberhof undeine Woche später in Ruhpolding könnten die Staffelbesetzungenbereits Rückschlüsse auf Olympia-Einsätze geben. «Entschieden wirddas zwar erst nach den olympischen Einzelrennen, doch bei denStaffeln in den Hexenkesseln von Oberhof und Ruhpolding kann jedesder Mädchen punkten. Wer da die Nerven behält, kann auch in SanSicario bestehen», sagte Frauen-Bundestrainer Uwe Müßiggang zurBedeutung der beiden letzten vorolympischen Tests.

Durch die Reduzierung der Staffel-Laufstrecken von 7,5 auf 6Kilometer bei den Frauen wurden die Karten völlig neu gemischt.Während Müßiggang früher bei der Staffel-Nominierung auf Laufstärkegesetzt hat, sind jetzt die sicheren Schützinnen im Vorteil. «Auf derZwei-Kilometer-Laufrunde kann man nicht mehr so viel gut machen»,begründet Co-Trainer Harald Böse die Umorientierung.

Dazu kommt, dass mit Uschi Disl (Moosham), die seit Olympia-Silber1992 13 Mal beim Saisonhöhepunkt mit der deutschen Staffel eineMedaille gewonnen hat, und der zweimaligen Olympiasiegerin KatrinApel (Frankenhain) zwei frühere Erfolgsgaranten des Staffel-Quartettsin diesem Winter ungewohnte Nerven zeigten. Disl musste bei derAuftaktstaffel in Östersund zwei Strafrunden drehen und spekulierteanschließend - sicher nicht ganz Ernst gemeint -, ob sie überhauptnoch Staffelrennen laufen wolle. Apel patzte in Hochfilzen mit einerStrafrunde und überlegte sich danach, «ob der Uwe mich angesichts derStärke unserer Mannschaft noch für Staffelrennen benötigt». Dazustellte der Bundestrainer fest: «Fakt ist: eine Strafrunde ist beider kürzeren Laufstrecke kaum noch zu kompensieren.»

Während bei den Frauen nach den ersten beiden Weltcup-Staffeln desWinters Martina Glagow (Mittenwald) als Startläuferin, WeltmeisterinAndrea Henkel (Großbreitenbach) und Schlussläuferin Kati Wilhelm(Zella-Mehlis) die besten Ausgangspositionen haben, scheinen bei denHerren die 2004er Weltmeister Ricco Groß (Ruhpolding), Sven Fischer(Oberhof) und Schlussläufer Michael Greis (Nesselwang) gesetzt zusein. Um den jeweils einen freien Platz kämpfen bei den Damen nebenApel und Disl noch die sehr zuverlässige Simone Denkinger (Gosheim)und die am Schießstand sichere Katja Beer (Altenberg).

Bei den Herren haben derzeit der Saison-Aufsteiger Michael Rösch(Altenberg), der beim enttäuschenden elften Platz in Östersundschnellster aller Startläufer war, sowie der Oberhofer Weltcup-Spitzenreiter Alexander Wolf die besten Karten. «Bei den nunfolgenden Staffelrennen will ich testen, ob sie auch vor großerKulisse bestehen können. Doch über das Olympia-Quartett entschiedenwird erst vor Ort. Da hat auch der gute Stehend-Schütze AndreasBirnbacher noch seine Chance, wenn er sich für Olympia qualifiziert.Denn im Staffelrennen ist der Stehend-Anschlag besonders wichtig»,relativierte Bundestrainer Frank Ullrich die Bedeutung der Rennen inOberhof und Ruhpolding.