Biathlon Biathlon: Deutsche Athleten sind unzufrieden
Östersund/dpa. - Der 25-jährige Stian Eckhoff feierte den ersten Weltcupsieg seiner Laufbahnmit 10,1 Sekunden Vorsprung vor seinem norwegischen Mannschafts-Kollegen Frode Andresen. Der werdende Vater büßte mit einem Sturzüber die Streckenmarkierung den möglichen Sieg ein. Dritter wurde derRusse Sergej Roschkow (+ 11,2 Sek.).
Das Gelbe Trikot als Weltcup-Spitzenreiter übernahm derviertplatzierte Weltmeister Raphael Poiree (Frankreich) vom Ausnahme-Läufer Ole Einar Björndalen. Der Norweger will sich am Samstag beimLanglauf-Weltcup in Ramsau für die nordische Ski-WM qualifizieren undverzichtete deshalb auf Östersund.
Auf der schwierig zu laufenden, kurvenreichen mittelschwedischenBerg- und Talloipe hatte Ricco Groß bei Plusgraden weder Top-Ski nochTop-Form. «Dank seiner Routine hat er sich durch das fehlerfreieSchießen noch eine Ausgangsposition für den Verfolger am Freitagerkämpft, aus der einiges möglich ist», sagte Bundestrainer FrankUllrich. «Ob's allerdings noch fürs Treppchen reicht, glaube ichnicht», wagte er eine Prognose.
Neben Groß lieferten auch Michael Greis (Nesselwang) als 12.,Alexander Wolf (Oberhof/18.) und Daniel Graf (Frankenhain) als 20.mit der bester Weltcup-Platzierung seiner Laufbahn ordentlicheErgebnisse ab. «Über die anderen drei rede ich lieber nicht. Doch soist Biathlon. Da wird bereits vor dem Rennen Sven Fischer als dergroße Überflieger gefeiert - und dann muss er drei Mal in dieStrafrunde und findet sich auf dem 23. Platz wieder», meinte Ullrich.Er traut allerdings Fischer, dessen Fanclub extra aus Schmalkaldenangereist war, im Verfolgungsrennen wie Groß und Greis noch eineeinstelliges Resultat zu. Andreas Birnbacher (Schleching) konnte sichals 56. gerade noch für das Rennen qualifizieren. Peter Sendel(Oberhof) verfehlte als nur 71. sogar den Startplatz.
Als einziger der deutschen Skijäger wirkte Daniel Graf nach demRennen sichtlich zufrieden. «Die Platzierung ist okay. Doch derFehler beim letzten Schuss hätte nicht sein müssen. Das warLeichtsinn. Wenn vier Scheiben fallen, schleicht sich ein Gefühl ein,dass der letzte Schuss auch noch rein geht. Prompt wird man etwasnachlässig», gab der 23-jährige deutsche Meister dieses Jahres zu.Durch die Konzentrationsschwäche büßte er mindestens fünf Plätze unddie greifbare halbe WM-Norm ein.