Berufsstartermesse Berufsstartermesse: Kühle Köpfe sind heiß begehrt
Köthen/MZ. - "Kühle Köpfe sind heiß begehrt", erzählt Heike Schreiter von der Marketing-Abteilung der Kreissparkasse Köthen, die noch mitten in den Vorbereitungen des Eignungstests steckte. Innerhalb von einer Viertelstunde galt es nämlich für die jungen Messegäste, so viele Fragen wie möglich zu beantworten. Viele von ihnen, die am Montag noch stöhnten, werden sich schon bald an diesen Tag zurück erinnern, wenn sie nämlich selbst zum Eignungstest geladen werden, um einen Ausbildungsplatz zu ergattern. "Eine Übung für das wahre Leben eben."
So viele junge Gäste hatte das Landratsamt Köthen wohl schon lange nicht gesehen. Ein nimmermüder Strom von künftigen Krankenschwestern, Bundeswehr-Offizieren oder Landwirten bahnte sich den Weg schwer bepackt mit Broschüren und Tipps "Wie bewerbe ich mich richtig". Insgesamt 20 Aussteller, darunter auch das Kreiskrankenhaus Köthen, gaben Einblicke in den Arbeitsalltag und zeichneten Berufsbilder. "Drei Jahre dauert die Ausbildung zum Krankenpfleger bzw. zur Krankenschwester", erzählt Praxis-Leiterin Sylvia Wenzel. "Es ist ein Beruf, der Spaß macht", sagt sie. Denn sie würde nie mehr tauschen. "Ich will einmal Krankenschwester werden", plaudert Anja Fritsche aus Gröbzig. Die 15-Jährige möchte ihre Ausbildung bei der Bundeswehr absolvieren. "Denn die bildet ja auch Schwestern aus." Darüber konnte sie sich informieren. Hauptfeldwebel Uwe Kunert stand den Neugierigen Rede und Antwort. Bis zu 25 000 Zeitsoldaten stellt der Bund jedes Jahr ein. Und natürlich müssen alle Bewerber auch einen Einstellungstest absolvieren. 3000 junge Leute warten derzeit nur auf diesen einen Tag, weiß Kunert.
Mit "Grüne Berufe sind voller Leben" warb der Kreisbauernverband. "Vom Tierwirt über Landwirt bis hin zum Fischwirt, wir haben viel zu bieten", informierte Erika Fischer. Christoph Börner von der Sekundarschule Gröbzig hat's nicht so mit der Landwirtschaft. Er will einmal Zimmermann werden, berichtet er. Klassenkameradin Tanja Bohne sieht ihre berufliche Zukunft als Hotelfachfrau. "Toll" finden beide es trotzdem, dass es so eine Messe gibt, obwohl ihre Traum-Berufe nicht dabei waren. "Macht aber nichts", sagten sie.
Landrat Ulf Schindler, der sich über die Resonanz der Messe freute, bedauerte jedoch, dass kaum private Unternehmen die Möglichkeit nutzten, hier dabei zu sein.