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Berlin-Marathon Berlin-Marathon: Hauptstadt schickt knapp 60000 Läufer an den Start

Von Peter Juny 22.09.2006, 14:55

Berlin/dpa. - Knapp 60 000 Teilnehmer sind am Wochenende beim33. Berlin-Marathon in Aktion. Für die größte Laufveranstaltung inDeutschland am Sonntag (ARD ab 8.30 Uhr live) haben 39 636 Aktive aus105 Ländern sowie 40 Rollstuhlfahrer und 147 Handbiker gemeldet. «Wirwerden wie bei der Fußball-WM eine Fanmeile haben, nur ist siediesmal 42,195 Kilometer lang», sagte Renndirektor Mark Milde undrechnet mit einem Millionen-Publikum an der Strecke. Tags zuvor sind7932 Skater auf diesem Kurs sowie 10 000 Kinder im Mini-Marathon derSchulen unterwegs.

Bei den Männern gilt Langlauf-Legende Haile Gebrselassie(Äthiopien) als Favorit, obwohl mit Sammy Korir (Kenia) derzweitschnellste Läufer aller Zeiten am Start ist. 2003 hatte er angleicher Stelle nur eine Sekunde hinter seinem Weltrekord laufendenLandsmann Paul Tergat (2:04:55) gelegen. Korir gewann im Frühjahr inRotterdam (2:06:38) und ist damit auch Saisonspitzenreiter.

«Ich hoffe, es wird ein besonderes Rennen. Ich möchte gewinnen undzugleich eine schnelle Zeit laufen», sagte Gebrselassie. 21Weltrekorde und Weltbestzeiten hat der 33-Jährige bisher aufgestelltund war mit zwei Olympiasiegen sowie vier WM-Titeln hintereinanderder Dominator über 10 000 m. «Ich denke, dass es für meine Generationmöglich ist, etwa 2:03 Stunden zu laufen», meinte er und hält für dieZukunft sogar eine Zeit unter zwei Stunden für möglich. Seine eigenenMarathonziele: Weltrekord laufen und Olympiasieger werden.

Der Äthopier denkt, dass er inzwischen «ein besseres Gefühl fürdiese Distanz bekommen hat». Als Dritter in 2:06:35 Stunden hatte ervor vier Jahren in London für das schnellste Marathondebüt gesorgt.Im Oktober des Vorjahres scheiterte in Amsterdam mit 2:06:20 Stundenein erster Weltrekordversuch, in diesem Frühjahr musste er sich inLondon mit 2:09:05 Stunden und Rang neun begnügen. Diesmal will ersich das Sieger-Preisgeld von 50 000 Euro sichern und möglichst auchdieselbe Summe für einen Weltrekord. Damit würde er für die sechsteMarathonbestmarke in Berlin sorgen und den seit 1999 in sieben Jahrenanhaltenden Siegeszug der Kenia-Läufer stoppen.

Im Frauen-Rennen musste Olympiasiegerin Mizuki Noguchi nach einemBadezimmerunfall absagen, die im Vorjahr mit dem Asienrekord von2:19:12 Stunden für den sechsten japanischen Erfolg hintereinander inBerlin gesorgt hatte. Neben Gete Wami (Äthiopien/Bestzeit 2:22:19)rechnet sich vor allem Salina Kosgei (Kenia/2:24:32), 2004 in Pariserfolgreich, Siegchancen aus. Gespannt darf man auf das Comeback vonSonja Oberem (Leverkusen/2:26:13) sein. Die EM-Dritte von 2002 inMünchen hatte sich vor zwei Jahren an gleicher Stätte mit Rang dreivon der internationalen Bühne verabschiedet.

Die deutsche Hauptstadt, 2009 Gastgeber der Leichtathletik-Weltmeisterschaften, bildet zusammen mit London, Boston, Chicago undNew York die Serie «Word Marathon Majors» (WMM) und damit die Formel1 des Laufsports. Im Zwei-Jahres-Zyklus kommen vier Renneneinschließlich Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele in dieWertung. Die punktbesten Teilnehmer der Männer und Frauen teilen sichzum ersten Mal nach dem New-York-Marathon am 4. November 2007 einPreisgeld von einer Million Dollar (830 000 Euro).