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Bayern München Bayern München: Die Erklärung der Deutschen Fußball Liga im Wortlaut

13.04.2003, 14:51

FC Bayern zahlt drei Millionen Euro an den Ligaverband

Die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH (DFL) hat bezüglich der strittigen Auseinandersetzung zwischen der Liga und dem FC Bayern München, den «Geheimvertrag» zwischen dem FC Bayern München und der KirchGruppe betreffend, einen Vergleich geschlossen. Darin verpflichtet sich die FC Bayern München AG zur Zahlung von drei Millionen Euro an den Ligaverband. Hiervon müssen 500 000 Euro vom FC Bayern München für einen karitativen Zweck gespendet werden.

Die Geschäftsführung der DFL Deutschen Fußball Liga GmbH ist in den letzten Wochen seit bekannt werden des vorlagepflichtigen «Geheimvertrages» auch nach umfassender juristischer Bewertung einerseits zur Auffassung gelangt, dass der FC Bayern München einen Teil der Gelder, die in den Jahren 2000, 2001 und 2002 eingenommen wurden, der gesamten Liga hätte zur Verfügung stellen müssen. Des Weiteren hat der FC Bayern München aus Sicht der DFL das Solidaritätsprinzip der gesamten Liga durch Gestaltungsmissbrauch missachtet und somit gegen die im Sport unverzichtbare Fairness verstoßen. Andererseits kommt die DFL in der weiteren Bewertung des Vertrages zu der Ansicht, dass der FC Bayern München der KirchGruppe in Teilbereichen Rechte eingeräumt hat, die nicht in der Dispositionsgewalt der Liga beziehungsweise der DFL liegen und Einnahmen hieraus insoweit nicht der Liga zustehen.

Die DFL sieht in der Zahlungsverpflichtung des FC Bayern München die Möglichkeit, die Hygiene unter den Wettbewerbern wiederherzustellen. Ungeachtet dessen sind wir überzeugt, dass der FC Bayern München mit dem sogenannten Geheimvertrag moralisch verwerflich gehandelt hat. Insbesondere die Teilnahme von Uli Hoeneß in der TV-Kommission Anfang 2000, die im Mai des selben Jahres zum Abschluss eines vierjährigen TV-Vermarktungsvertrages für die Liga mit der KirchGruppe geführt hat, ist Beleg dafür. Denn zum Zeitpunkt der Gespräche der Kommission war der FC Bayern München bereits den oben erwähnten «Geheimvertrag» mit der KirchGruppe eingegangen. «Wir haben uns unsere Entscheidung in diesem bislang einmaligen Fall nicht leicht gemacht, aber trotz unserer Rechtsauffassung würden wir die Liga im Falle einer prozessualen Auseinandersetzung mit dem FC Bayern München mit einem Restrisiko belasten, inwieweit der Gesamtvorgang justitiabel ist. Deshalb haben wir uns, auch um die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Vereinen wieder herzustellen, für den nichtjuristischen Weg entschieden», so Wilfried Straub, Vorsitzender der Geschäftsführung. Die Zahlung erfolgt zur freien Verwendung des Ligaverbandes. Über die Verwendung der Gelder wird der Vorstand des Ligaverbandes auf seiner nächsten Sitzung beraten.

gez. Geschäftsführung
DFL Deutsche Fußball Liga GmbH
Frankfurt/Main, den 12.04.2003