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Basketball Basketball: Zweiter nach Siegen gegen Favoriten

Von HOLGER ZIMMER 22.04.2009, 18:05

Halle/MZ. - WEISSENFELS / MZ- Nur das bessere Korbverhältnis machte Senjorai Silute zum Sieger des 6. Internationalen Weißenfelser Basketballturniers. Die Litauer gewannen nämlich gegen die BG Bitterfeld / Sandersdorf / Wolfen (BSW) mit 93:70, während der SSV Einheit Weißenfels gegen dieses Team 74:78 verlor. Bei der Siegerehrung in der Schlossgartenhalle waren die favorisierten Russen aus Kaliningrad nicht mehr dabei. Sie hatten dreimal knapp verloren.

Für sie nahm das Schicksal bereits beim Match gegen den SSV seinen Lauf. Zunächst dominierten die Russen. Doch selbst nach ihrem 51:45 am Ende des dritten Viertels konnte sich der Gastgeber immer wieder herankämpfen. Es gelang mehrfach der Ausgleich und kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit eine knappe Führung. Hätte Siegfried Scherpiet sechs Sekunden vor dem Abpfiff auch den zweiten Freiwurf versenkt, wäre alles erledigt gewesen. Doch nach dem 73:73 ging es in die Verlängerung. Dann patzten auch die Gäste von der Linie und abermals mussten die Teams nach dem 82:82 für fünf weitere Minuten aufs Feld. Die Saalestädter lagen schon mit 84:89 hinten, holten sich aber beim 91:90 die Führung zurück. Da hatte der Kontrahent offenbar dem Kräfteverschleiß Tribut zu zollen.

Am folgenden Tag lag der Sieg in greifbarer Nähe. Der SSV führte gegen BSW mit 25 Zählern. Doch der Gegner holte auf, schaffte den Ausgleich (69:69) und ging in Front. Nur noch einmal konnten die Hausherren zum 72:70 kontern und andertbalb Minuten vor dem Ende erzielte Mario Böhm das 74:74. Er hatte die letzten sieben SSV-Punkte in Folge erzielt, während alle anderen patzten. Dafür hielten sich die Einheimischen dann am Schlusstag gegen Silute schadlos. Lange blieb es knapp.

Erst am Ende konnte sich Weißenfels etwas absetzen. Dennoch holten sich die Litauer zum vierten Mal den Pokal. Der als bester Spieler geehrte Andrius Seskauskas sagte dann auch: "Der SSV hat eine unbequeme Mannschaft, gegen die wir öfter verloren als gewonnen haben. Es war immer sehr knapp." Zudem habe der Gegner mit Siegfried und Roland Scherpiet zwei ehemalige Litauer in seinen Reihen. "Am Ende hatten wir mit der schlechteren Offensivleistung das Nachsehen." Und was die Kaliningrader angehe, spielten bei ihnen wohl das Alter und die Schiedsrichter eine Rolle. "In Osteuropa wird ein etwas anderer Basketball gespielt."

Sein Mannschaftskollege Arunas Trakselis, der mit Siegfried Scherpiet als bester Drei-Punkte-Werfer geehrt wurde, räumte ein, dass man am letzten Turniertag wohl etwas müde gewesen sei. Hier in Deutschland zu gewinnen, sei aber etwas Besonderes. "Denn nicht jeder Litauer kann es sich finanziell leisten, ins Ausland zu fahren."

Siegfried Scherpiet, der im Turnierverlauf sieben Dreier versenkte, hatte bis zu seiner Übersiedlung nach Deutschland 1993 mehrere Jahre für Silute in der 1. litauischen Liga gespielt. Klar, dass er sich da beweisen wolle. Aber die Partien seien stets von Fairness geprägt. Leider habe Einheit den Gesamterfolg gegen BSW vergeben. Denn nach der klaren Führung sei ausgewechselt worden und sein Bruder Roland habe schon die Schuhe ausgezogen. "Wer dann wieder aufs Feld muss, ist darauf nicht vorbereitet." Rolf Melzer, Abteilungsleiter des SSV, würdigte vor allem die Scherpiets, Andreas Korch und Sebastian Tollas als Organisatoren. "Es ist gelungen, das nun schon wieder sechste Turnier ordentlich über die Bühne zu bringen."

Ergebnisse: Silute - Weißenfels 71:77, - Kaliningrad 78:66, - Bitterfeld / Sandersdorf / Wolfen (BSW) 93:70; Weißenfels - Kaliningrad 97:91, - BSW 74:78, BSW - Kaliningrad 76:75.

Für Weißenfels punkteten gegen Kaliningrad:

R. Scherpiet (29 Punkte / 5 Dreier), Schmalstich (4 / 1), Faust (5 / 1), Swikle (19), Böhm (11),

S. Scherpiet (22 / 1), Korch (7); Gegen BSW:

R. Scherpiet (4), Schmalstich (5 / 1), Swikle

(23 / 3), Herzberg (3 / 1), Böhm (15), René Melzer (2), S. Scherpiet (18 / 3), Korch (4); Gegen Silute Wesemann (6), R. Scherpiet (13), Schmalstich (5 / 1), Swikle (20), Herzberg (3), Böhm (7),

S. Scherpiet (23 / 3). Außerdem Tollas und Neitzsch.