Ausgebuchte Fähren nach Großbritannien
Hamburg/dpa. - Wegen der Einschränkungen im europäischen Luftverkehr steigen viele Reisende auf Fähren um. Nach Angaben des Verbandes der Fährschifffahrt und Fährtourikstik (VFF) sind die Verbindungen nach Großbritannien besonders stark ausgelastet.
Vor allem die Routen Hoek van Holland-Harwich, Amsterdam-Newcastle, Esbjerg-Harwich, Zeebrügge-Hull sowie Zeebrügge-Rosyth. «Diese Strecken sind bis auf ganz wenige Plätze bis zum Wochenende ausgebucht», sagte VFF-Sprecherin Barbara Klüver. «Für die Reedereien ist das eine Situation wie zur Hochsaison.»
In jedem Fall sei es empfehlenswert, sich auf eine Warteliste setzen zu lassen, die es für viele der Lang- und Nachtstrecken zur britischen Insel gebe. Eine Alternative für Großbritannien-Reisende sind die Kurzstrecken Calais-Dover und Dunkerque-Dover über den Ärmelkanal. «Es lohnt sich jeder Versuch», sagte Klüver. Selbst in der derzeitigen Ausnahmesituation gebe es immer wieder Stornierungen.
«Auch die Situation in der Irischen See ist sehr angespannt», erklärte die Sprecherin. Alle Verbindungen von und nach Dublin seien stark nachgefragt. «Das liegt daran, dass es viele Billigflieger gibt, die nach Irland fliegen.» Langsam zögen auch die Buchungen von den Inseln im Mittelmeerraum an. Bislang hätten die dort festsitzenden Urlauber noch eher abgewartet. Insgesamt sei die Buchungssituation in Südeuropa aber «noch relativ entspannt».
Zusätzliche Schiffe können dem VFF zufolge im Prinzip nirgendwo eingesetzt werden, weil diese schlichtweg nicht vorhanden seien. Im skandinavischen Raum behelfen sich aber viele Reedereien mit einer Freigabe der Decks für Passagiere bei Nachtfahrten. «Das erhöht die Kapazität um bis zu 500 Personen je Abfahrt», erklärte Klüver. So dürfen beispielsweise auf den Strecken Stockholm-Helsinki, Travemünde-Trelleborg und Rostock-Trelleborg Passagiere ausnahmsweise auch ohne Kabinenplatz mitfahren.
Schnäppchen-Raten dürfen Reisende auf Fähren jetzt allerdings nicht erwarten. «Der Preis erhöht sich, je stärker die Fähre ausgebucht ist», erklärte Klüver. Zudem bewege sich das Preisniveau wegen der starken Nachfrage derzeit eher auf dem Level der Hochsaison oder jenem von Wochenenden.
Wie bei den Airlines sind auch die Telefonzentralen vieler Reedereien überlastet. Der VFF empfiehlt deshalb, online zu buchen. Alle freien Plätze ließen sich in der Regel auch im Netz buchen, sagte Klüver. Eine Routenkarte der europäischen Fähren mit Verlinkungen zu den Buchungsmasken der Reedereien ist im Internet zu finden.
Routenkarte: www.faehrverband.org