Auf Adressenhandel folgt oft Werbeflut
Halle/MZ. - So mancher Verbraucher wundert sich über Gewinnbenachrichtigungen von Absendern, mit denen er nie zuvor zu tun hatte. "Vermutlich ist er Opfer eines durchaus statthaften Adressenhandels geworden", sagt Gabriele Emmrich, Juristin bei der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt. Häufig hätten "offiziell" aufgemachte Haushaltsbefragungen die Absicht, Verbraucherverhalten zu hinterfragen und Adressen herauszubekommen, die dann verkauft würden. "Mit seiner Unterschrift muss der Verbraucher zwar der Verwendung, sprich Weitergabe, seiner Daten zustimmen", merkt Emmrich an, "aber die meisten tun dies, ohne sich im Klaren zu sein, was sich daraus entwickeln kann." Als "Bonbon" für die Antwort auf Fragen mit zuweilen sehr persönlichem Inhalt werden häufig Gewinne versprochen. Aber die seien meist lediglich ein Köder und würden nie beim Verbraucher ankommen. "Statt eines erhofften Gewinns bekommt man zumeist nur Werbung zugeschickt", weiß Emmrich. Wer sich vor überquellenden Briefkästen schützen will, sollte sich überlegen, ob er Fragebögen beantwortet.
Auf Grund des regen Adressenhandels raten Verbraucherschützer dazu, sich in die sogenannte Robinsonliste beim Deutschen Direktmarketingverband, Postfach 1401, 71254 Ditzingen, aufnehmen zu lassen. Der Eintrag ermöglicht es, sich vor unaufgeforderten Sendungen zu schützen. kme
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