1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Audiotechnik: Audiotechnik: Stoßfeste Winzlinge zeigen Stauraum

Audiotechnik Audiotechnik: Stoßfeste Winzlinge zeigen Stauraum

Von Florian Oertel 02.02.2005, 21:29

Berlin/Stuttgart/dpa. - Die bis zu 40 Gigabyte (GB) großen Speicher von Festplattengerätensind mechanische Bauteile, erklärt Isabella Eigner, Computerexpertinbei der Stiftung Warentest in Berlin. «Ein Flashspeicher ist dagegenein fest eingebauter elektronischer Speicher.» Das hat den Vorteil,dass es auch bei heftigen Stößen keine Aussetzer oder Sprünge gibt.Das macht sie etwa für Jogger interessant, die sie sich mit einemBand um den Hals hängen können - bei Gewichten von meist nur etwa 50Gramm ist das kein Problem.

«Der Großteil der Flash-Player hat eine Kapazität von 256 oder 512Megabyte», sagt Christoph de Leuw, Redakteur bei der in Stuttgarterscheinenden Zeitschrift «Audio». Auf einen Speicher mit 512Megabyte (MB) passen - je nach Qualität der MP3-Aufnahmen - vier bisacht Stunden Musik. Einige der momentan angebotenen Geräte können miteiner zusätzlichen Speicherkarte bestückt werden. Die Preise fürMarkengeräte mit 256 MB beginnen bei etwa 80 Euro, No-Name-Produktesind günstiger zu haben. «Gemessen an der Kapazität sind sie etwasteurer als Festplattengeräte», sagt de Leuw.

Mit dem Computer verbunden werden die Player per USB. Sofern fürdie Übertragung der Musik eine Software nötig ist, wird sie in derRegel mitgeliefert. «Das Laden der Musik auf das Gerät dauert bei denFlash-Playern oft etwas länger als bei Festplatten-Spielern», sagtIsabella Eigner. Meist nicht im Preis enthalten ist dagegen einProgramm, mit dem die Songs in das MP3-Format umgewandelt werden. Oftlässt sich solche Software aber umsonst aus dem Netz herunterladen.

Größtes Manko der Flash-Player sind ihre kleinen Displays: «Dabrauche ich schon recht scharfe Augen.» Auch die Bedienung sei oftknifflig. Wer im Winter an einer zugigen Bushaltestelle steht, wirddafür seine Handschuhe ausziehen müssen. «Das Navigieren ist nurbegrenzt möglich», sagt Christoph de Leuw. Vor allem bei Modellen mitvergleichsweise großen Chips, auf denen sich entsprechend viel Musikspeichern lässt, dauert es daher unter Umständen seine Zeit, bis einganz bestimmter Song gefunden ist.

Das scheinen die Produktentwickler bei Apple, auf deren Konto derneue «iPod Shuffle» geht, im Hinterkopf gehabt zu haben. Der jüngstvorgestellte kleine Bruder des «iPod» kann für Kurzsichtige gar nichterst zum Ärgernis werden, weil er kein Display hat. Das bedeutet aberauch, dass sich die gespeicherten Songs nicht direkt anwählen lassen.

Doch nach Ansicht von Apple-Sprecher Georg Albrecht in Münchenverzichten die Nutzer darauf gern: «Wir haben herausgefunden, dassbeim "iPod" sehr viele die Shuffle-Funktion nutzen». Sie ermöglichtdie Wiedergabe der Songs in zufälliger Reihenfolge und hat dem neuenPlayer neben dem Grundkonzept den Namen gegeben. Lieferbar ist der«iPod Shuffle» mit 512-MB- oder 1-GB-Speicher für 99 oder 149 Euro.

Im Gegensatz zu Apple setzt der Hersteller TrekStor aus Lorsch(Hessen) beim neuen Flash-Player «i.Beat organix» ganz besonders aufdas Display und verspricht eine «organische Anzeige». Sie soll auchbei ungünstigem Licht eine gute Erkennbarkeit garantieren. Die Musikist im MP3- oder WMA-Format gespeichert. Zudem ist der 169 Euro teurePlayer als Diktiergerät nutzbar und mit einem Radio ausgestattet.

Ein besonders «schlankes» Gerät, das eher an eine Kreditkarteerinnert, bietet der irische Hersteller Creative mit dem «MuVo Slim»an. Der Player mit 256-MB-Speicher kostet etwa 135 Euro und verfügtebenfalls über Radio und Diktierfunktion. Außerdem ist er mit einerUSB-2.0-Schnittstelle ausgestattet, die ein vergleichsweise raschesSpeichern von Musik ermöglicht. Viele andere Player haben nur eineUSB-1.1-Schnittstelle.

Beim Sound lassen die Flash-Spieler nach Einschätzung der Expertenmeist kaum Wünsche offen. Wie bei den Festplattengeräten gilt jedocheine Einschränkung: Der Nutzer sollte sich einen hochwertigenKopfhörer zulegen. «Die mitgelieferten Hörer sind meist sehrschlecht», warnt de Leuw. «Gerade bei den billigeren Playern ist dasteils verheerend.» Gute Ohrstöpsel kosten ab etwa 30 Euro. «DenUnterschied hört man», sagt Isabella Eigner von der StiftungWarentest. «Dazu muss man gar kein Klang-Experte sein.»