Arminia Bielefeld
Auf der Bielefelder Alm ist der Saison-Tiefpunkt erreicht. Mit der Entlassung von Cheftrainer Thomas Gerstner hat sich bei dem in Finanznot geratenen Fußball-Zweitligisten DSC Arminia die Krise weiter verschärft. «Mir persönlich ist die Beurlaubung sehr schwer gefallen, da er mein Wunschkandidat war», sagte Detlev Dammeier, Sport-Geschäftsführer des Clubs. Ich finde es schade, weil wir einen guten Weg eingeschlagen hatten.» Der 43-jährige Gerstner, als weitgehend unbekannter Co-Trainer von Sturm Graz gekommen, hatte erst zu Saisonbeginn sein Amt übernommen.
Aufsichtsrat, Vorstand und Geschäftsführung der Arminia hatten sich drei Tage nach der blamablen 0:1-Heimpleite gegen den Karlsruher SC für eine Trennung von Gerstner entschieden. Nach einem glänzendem Saisonstart mit zeitweise acht Siegen in Serie und der Tabellenführung an fünf Spieltagen müssen die Ostwestfalen nun um den Wiederaufstieg in die Bundesliga bangen.
Vor allem auf Giovanni Federico ruhen nun die Hoffnungen der Arminen. Der Deutsch-Italiener brachte die Erfahrung aus fast 130 Erst- und Zweitligaspielen für Köln, Dortmund und Karlsruhe mit und wies bis zum Rausschmiss von Gerstner schon 12 Tore und neun Vorlagen auf. Zusammen mit dem ebenfalls neu im Sommer verpflichteten Stürmer Pavel Fort (7 Tore/ 6 Assists) bilden die beiden das effektivste Offensiv-Duo in Bielefeld.
Dennoch rächt es sich , dass viele wichtige Stammkräfte den Club zu Saisonbeginn verlassen haben. Mit Arthur Wichniarek mussten die Arminen ihren mit Abstand besten Stürmer der letzten Jahre ersetzen. In der vergangenen Spielzeit war erzielte «König Arthur» 13 der 29 Bielfelder Treffer. Nach drei Jahren bei der Arminia zog es den Polen zu seinem Ex-Klub Hertha BSC. Auch im Mittelfeld konnte die Lücke, nachdem Thorben Marx , Robert Tesche, Alexander Laas und Vlad Munteanu Bielefeld den Rücken kehrten, nicht endgültig geschlossen werden.
(Stand: März 2010)