Antike Antike: Vom Stadionlauf bis zum Ringen

Hamburg/dpa. - Stadionlauf: Erstmals ausgetragen 776 v. Chr. Die einzigeDisziplin der ersten 14 Olympischen Spiele ging über eine Distanz von192 Metern. Erster Olympiasieger wurde Koroibos aus Elis.
Doppellauf (Griechisch: Diaulos): Er führte über zweiStadionlängen und wurde 724 v. Chr. eingeführt. Da das 214 m langeund 32 m breite Stadion keine Rundbahn hatte, wird angenommen, dassam jeweiligen Bahnende Holzpfosten als Wendemarke dienten.
Langlauf (Dolichos): Über die Distanz des 720 v. Chr. erstmalsausgetragenen Langlaufes gibt es zwei Versionen. Die eine beziffertihn auf 20 Stadionlängen (3840 m), die andere auf 24 Stadionlängen(4608 m).
Waffenlauf für Vollgerüstete (Hoplitodromos): Über zweiStadionlängen wurde seit 520 v. Chr. ausgerüstet mit Helm,Beinschienen, Speer und Schild um den Olympiasieg gerannt.
Fünfkampf (Pentathlon): Der 708 v. Chr. eingeführte Fünfkampfbestand aus Diskus- und Speerwerfen, Weitsprung, Laufen(wahrscheinlich eine Stadionlänge) und Ringkampf. Die genauen Regelnsind nicht bekannt, wahrscheinlich wurde der Sieger in einempermanenten Ausscheidungsverfahren ermittelt. Diskus- und Speerwerfensowie Weitsprung gab es bei den alten Olympischen Spielen übrigensnur im Fünfkampf und nicht als Einzeldisziplin.
Ringen: Beim 708 v. Chr. erstmals ausgetragenen Ringen waren alleGriffe erlaubt. Außerdem wurden die Wettkämpfe ohne Gewichtslimitausgetragen. Schwergewichtige Athleten waren also bevorteilt. Siemussten sich Muskeln regelrecht «anfressen» - das erste «Doping» derOlympia-Geschichte. Ein Kampf endete mit dreimaligem Bodenkontakteines Ringers.
Faustkampf (Pygme): Wann genau im 7. Jahrhundert v. Chr. inOlympia erstmals geboxt wurde, ist nicht belegt. Box-Handschuhe warennoch unbekannt, stattdessen umwickelten sich die Kämpfer die Fäustemit Lederriemen. Kampfunfähigkeit oder Aufgabe beendeten ein Duell.
Allkampf (Pankration): Die brutalste Disziplin der alten Griechen,648 v. Chr. erstmals ausgetragen, bestand aus einer Mischung vonFaust- und Ringkampf. Erlaubt war alles außer Beißen und Kratzen.Selbst Luftabdrücken war nicht verboten: Daran starb bei seinemdritten Olympiasieg Arrhichion aus Phigaleia in dem Moment, in demsein Gegner aufgab. Durch Aufgabe wurden die Kämpfe beendet.
Pferdesport: Das vierspännige Wagenrennen über 14 Kilometer ist680 v. Chr. als erste Pferdesport-Disziplin eingeführt worden. Esfolgten 648 v. Chr. die ersten Pferderennen, 408 v. Chr. die Rennenmit dem Zweigespann. Die außerordentliche Beliebtheit derPferdesport-Wettbewerbe führte im Laufe der Zeit zur Ausweitung desProgramms: Zwei- und Viergespann von Fohlen, Zweigespann vonMaultieren, Stuten- und Fohlenrennen. Sieger war nicht der Reiteroder Wagenlenker, sondern der Eigentümer der Pferde. So konnten auchsonst von Olympia ausgeschlossene Frauen Olympiasieger werden.
Wettbewerbe für Trompeter und Herolde: Wie diese 396 v. Chr. insProgramm aufgenommenen unsportlichen Wettkämpfe entschieden wurden,ist nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass ein Trompeter namensHerodoros von 328 bis 292 v. Chr. zehn Mal Olympiasieger wurde.
