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Altmeister Wallau/Massenheim zieht Mannschaft zurück

14.09.2017, 09:35

Wallau - Der tiefe Fall der HSG Wallau/Massenheim ist jetzt amtlich: Der frühere deutsche Meister und Handball-Europapokalsieger hat seine erste Mannschaft aus der Bezirksliga A zurückgezogen, weil sie am Ende nur noch vier Spieler und keinen Trainer mehr hatte. Das bestätigte Pressesprecher Stefan Ulrich dem „Wiesbadener Kurier” und der „Bild”-Zeitung. Der Verein wird nun mit seiner bisherigen zweiten Mannschaft in der Bezirksliga C weiterspielen - und die hat den Medienberichten zufolge ein Durchschnittsalter von 48 Jahren.

Dieser Rückzug ist der vorläufige Tiefpunkt eines schon seit Jahren anhaltenden Niedergangs. Mit dem Geld des langjährigen Managers und Mäzens Bodo Ströhmann gewann der Verein unter dem Namen SG Wallau/Massenheim 1992 und 1993 die deutsche Meisterschaft, 1993 und 1994 den DHB-Pokal sowie 1992 den IHF-Pokal. Zu dieser Zeit standen bei den Wallauern bekannte Namen wie Heiner Brand als Trainer oder Martin Schwalb und Mikael Källman als Spieler unter Vertrag.

2005 folgte jedoch der Rückzug aus der Bundesliga, 2014 eine zweite Insolvenz. Nach dem Ende von Ströhmanns Engagement im Jahr 2002 schaffte es der Verein nicht mehr, auf eigenen Beinen zu stehen.

In der Zukunft plant die HSG Wallau/Massenheim eine Kooperation mit einem Verein aus der Region, um wenigstens ihre gute Jugendarbeit retten zu könnten. Denn die A-Jugend spielt in der Bundesliga. „Drei Spieler mehr - und wir hätten den Versuch in der Bezirksliga A gewagt. Aber so haben wir beschlossen: Lieber sind wir dieses Sorgenkind los und können uns intensiv auf die erfolgreiche Nachwuchsarbeit sowie mögliche Kooperationen im Männerbereich konzentrieren”, sagte HSG-Sprecher Ullrich dem „Wiesbadener Kurier”. (dpa)