Alemannia Aachen Alemannia Aachen: Aufstieg in die erste Liga bleibt das Ziel der Saison
Athen/dpa. - Doch irgendwann im Lauf der langen Nacht, in der beim Festbankettaus Athen «Klein-Aachen» (Hecking) wurde, ging es auch dem Chefcoachund seinem Vorgesetzten auf: Der Zweitligist hatte mit den Toren vonErik Meijer (57.) und des eingewechselten Daniel Gomez (84.) vor nur5000 Zuschauern für «eine mittelgroße Sensation gesorgt. Jetzt wollenwir richtig angreifen», entfuhr es Schmadtke.
Für Mannschaftskapitän Meijer war der Sieg im «Endspiel» um dendritten Gruppenplatz fast eine Selbstverständlichkeit: «Ich habe nurgeträumt, dass wir weiter kommen. Aber wir haben auch alle darangeglaubt», sagte der 35 Jahre alte Niederländer. Für die Runde derbesten 32 Teams (16./17. und 24. Februar), die an diesem Freitag inNyon/Schweiz ausgelost wird, wünscht sich Meijer als früherer Spielerdes FC Liverpool einen Konkurrenten aus England: «Ich will auf jedenFall auf die Insel.» Torhüter Stephan Straub, der gegen Athen mitglänzenden Leistungen den Erfolg erst ermöglichte, ist der nächsteGegner einerlei: «Egal. Wichtig ist, dass wir weiter gekommen sind.»
Damit, sagte Dauerläufer Willi Landgraf, habe sich die Alemannia«unsterblich» gemacht. Es sei einfach phänomenal, was seit demverpassten Erstliga-Aufstieg, dem verlorenen DFB-Pokalfinale und demTrainerwechsel von Jörg Berger zu Hecking am Tivoli abgegangen sei.«Das ist kaum in Worte zu fassen», sagte Clubchef Horst Heinrichs.
Mit mutiger Offensive und mannschaftlicher Geschlossenheit zeigtendie Profis bei ihrer Europacup-Premiere teilweise herzerfrischendenFußball. Höchst willkommener Nebeneffekt der Erfolge: Der Club, derim März 2002 bei 2,81 Millionen Euro Verbindlichkeiten vor dem Ausstand, ist längst entschuldet und könnte mit weiteren Millionen-Einnahmen zu einem der solventesten Zweitligisten werden.
Doch das war in Athen erst einmal nebensächlich. Stattdessenfrönen die Aachener Profis dem Gemeinschaftssinn und verbringen imfamiliären Kreis, zusammen mit Frauen oder Freundinnen, noch einenzweitägigen Kurzurlaub in der griechischen Hauptstadt. Am 2. Januar2005 wird es dann wieder ernst. Dann bittet Hecking im 105. Jahr desVereins-Bestehens zum ersten Training. Schließlich sollen 35 JahreUnterklassigkeit spätestens am 22. Mai vergessen sein.
