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Al Fayed beschimpft Königshaus vor Gericht

18.02.2008, 14:45

London/dpa. - Mehr als zehn Jahre nach dem Tod von Prinzessin Diana und ihrem ägyptischen Freund Dodi al Fayed hat dessen Vater das britische Königshaus vor Gericht des Mordes beschuldigt.

Bei der Anhörung beschimpfte der Millionär Mohammed al Fayed am Montag in London den Ehemann der Queen, Prinz Philip, öffentlich als «Nazi» und «Rassisten». «Es ist Zeit, ihn nach Deutschland zurückzuschicken, wo er herkommt. Wollen sie seinen wirklichen Namen wissen - der hört mit Frankenstein auf», sagte der Besitzer des Londoner Luxuskaufhauses Harrods. Mohammed al Fayed erhebt die Vorwürfe gegen das Königshaus schon seit Jahren, äußerte sie jetzt aber erstmals im Zeugenstand.

«Prinzessin Diana sagte mir, dass Prinz Philip und Prinz Charles sie loswerden wollten», erklärte Al Fayed bei der mit Spannung erwarteten Verhandlung. Das Königshaus habe nicht hinnehmen wollen, dass Diana Dodi heirate und damit ein Muslim zum Stiefvater von Prinz William, dem künftigen König Großbritanniens, werde.

Al Fayed konnte allerdings keine Beweise für seine Behauptung vorlegen. Er glaubt, dass der britische Geheimdienst MI6 auf Betreiben von Prinz Philip den Autounfall am 31. August 1997 in Paris inszenierte, bei dem Diana und Dodi sowie der Fahrer Henri Paul getötet wurden. Er sagte auch, dass französische und britische Geheimdienstler unter den Rettungskräften waren, um Diana verbluten zu lassen.

Nach Darstellung Al Fayeds soll die Prinzessin von seinem Sohn schwanger gewesen sei. Diana habe ihm das selbst gesagt. «Ich bin die einzige Person, der sie das gesagt hat», erklärte Al Fayed, bevor er später in der Zeugenbox von seinen Gefühlen überwältigt wurde. Zudem wollten die beiden seinen Angaben zufolge heiraten. «Sie haben mir gesagt, dass sie verlobt waren.» Für eine Schwangerschaft Dianas fanden die Ermittler bisher keine Bestätigung.

Untersuchungen der französischen und der britischen Polizei hatten dagegen ergeben, dass der Fahrer von Diana und Dodi betrunken und zu schnell gefahren war. Die Untersuchung vor dem High Court läuft seit dem vergangenen Oktober und soll noch bis April dauern. Sie wurde auf Druck Al Fayeds eröffnet.

Al Fayed forderte auch, dass Dianas ehemaliger Butler Paul Burrell noch einmal vor Gericht gerufen werde. Dieser hatte nach Angaben der Zeitung «The Sun» zugegeben, vor Gericht nicht die ganze Wahrheit gesagt zu haben. Richter Scott Baker sagte, der Vorfall werde untersucht. Das Video, auf das sich die Zeitung berufen hatte, sei angefordert worden. Der Diana-Vertraute hatte auf dem Video laut «Sun» zugegeben, wissentlich das Gesetz gebrochen zu haben. «Ich habe die Wahrheit gesagt, soweit ich konnte. Aber ich habe nicht die ganze Wahrheit gesagt», sagte Burrell.