35. Jahnschwimmen 35. Jahnschwimmen: In den Spuren des Turnvaters
Osnabrück/MZ. - Friedrich-Ludwig Jahn und der Schwimmsport - das scheint auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun zu haben.
Und doch: In Anlehnung an den "Turnvater", der in Sachen Körperertüchtigung stets großen Wert auf Vielseitigkeit gelegt hatte, fand am 25. Februar 1923 in Halle die erste Auflage des so genannten Jahnschwimmens mit 269 Teilnehmern aus vierzehn Städten statt. Während der Nazizeit eingestellt, wurde der traditionsreiche Wettkampf im Jahre 1948 von Jochen Benecke wiederbelebt – allerdings in Osnabrück, wohin es den einst an der halleschen Universität tätigen Schwimm-Enthusiasten nun als Sportdezernenten verschlagen hatte. Bei der 55. Auflage im Februar 1993 waren dann erstmals wieder Aktive aus Halle mit von der Partie. Ehrensache, dass auch zum 65. Jahnschwimmen am vergangenen Wochenende eine elfköpfige Truppe von der SSV 70 Halle die Fahne der "Geburtsstadt" hoch hielt.
Den besonderen Reiz der Veranstaltung macht ein Fünfkampf aus, in dessen Rahmen die Aktiven nicht nur Schwimmstrecken in drei unterschiedlichen Stilarten, sondern auch eine Tauchbahn sowie zwei Kunstsprünge zu absolvieren haben. "Letzteres war natürlich die größte Herausforderung für unsere Sportler", erzählt SSV-Trainerin Marion Mehlis. Doch nach einem zweimonatigen Schnellkurs bei Wassersprung-Coach Rainer Braun klappten Kopfsprung rückwärts gehechtet oder gehockter Delphinsalto schon ganz passabel.
In zwei Klassen stellten die SSV-er unter den mehr als zweihundert Teilnehmern aus 24 Vereinen gar die Gesamtsieger: Sowohl Julia Barby (Jg. 87) als auch Sebastian Wolf (Jg. 88) schwammen dabei jeweils auf den Kraulstrecken auch noch zu neuen persönlichen Rekorden.