3. Reitertage 3. Reitertage: Lieber nach Allrode als Donaueschingen
Allrode/MZ/bü. - Vor kurzem noch vertrat er Deutschland erfolgreich beim Nationenpreis in Calgary, nun trat er mit zehn Pferden in Allrode an.
"Ich hatte die Wahl, entweder Kanada oder Barcelona, startete aber lieber zum ersten Ziel, damit ich hier dabei sein kann", freute sich der 42-jährige Spitzenreiter über seine zweite Teilnahme im Harz. Er entschied sich damit auch bewusst gegen das gleichzeitig stattfindende Turnier in Donaueschingen, "weil ich hier viel mehr Möglichkeiten habe, auch meine Nachwuchspferde zu testen."
Doch so einfach wollte es ihm die Konkurrenz, darunter international bekannte Reiter wie Frank Plock, Steffen Lutter, Ralf Runge oder Jörg Kreutzmann, die ebenfalls zum Kader der deutschen Nationenpreisreiter gehören, nicht machen. Selbst der amtierende Jugend-Europameister im Springreiten, Christoph Brüse vom RJC Rodderberg bewies als Sieger im Zwei-Sterne-S-Springen, dass nicht immer die Lebensjahre über den Erfolg entscheiden. Maximilian Winkler (FSV Quedlinburg) hatte sich hier als einziger der Region der Konkurrenz gestellt, doch nach tollem Start scheute sein Pferd und eine gute Platzierung war dahin.
"Nach den Vorgaben des Verbandes müssen wir auch Springpferdeprüfungen absolvieren", erklärte Schinke, der die Leitung seines Hotels "Harzer Land" gerade an Sohn Oliver übergibt und sich danach zur Ruhe setzt, um seinem Hobby Pferdesport zu frönen, die Ansprüche an die Organisatoren für ein Turnier, das von der Qualität einzigartig in Sachsen-Anhalt ist.
Mit den neuen Flutlichtmasten war es auch kein Problem, die 900 Starts zu bewältigen. Das kam auch den Reitern aus der Region zugute, die aus Königerode, Stecklenberg, Ditfurt, Badeborn und Quedlinburg im Harzort über den Parcours gingen. Nur Philipp Pohle (Bodeaue Ditfurt) gelang ein Sieg, doch gute Platzierungen von Andreas Stertz (Stecklenberg), Frank Ulrich (Königerode), Kathlen Friedrich (Quedlinburg) oder Christian Bodewei (Badeborn) zeigten, dass zumindest in den leichten bis mittleren Klassen die Harzer mithalten.
Zum Finale am Sonntag kamen geschätzte 2 500 Zuschauer, während sich in den drei Tagen zuvor insgesamt cirka 1 000 zum Schauen oder Fachsimpeln über Pferde oder Reiter eingefunden hatten. Unter den Augen von Schirmherrin Petra Wernicke, der Landwirtschaftsministerin des Landes, holte sich Holger Wulschner nach spannendem Kampf die Siegprämie beim "Großen Preis von Sachsen-Anhalt", dem mit 10 000 Euro dotierten Drei-Sterne-S-Springen mit Siegerrunde. Einer der besten Reiter des Landes, Steffen Buchheim vom RV Ihleburg (Jerichower Land), verpasste dabei auf Lavingon die zweite Runde, hatte aber beim S-Springen zuvor den Spitzenkönner aus dem Norden geschlagen. Nicht nur wegen der sonnabendlichen Fete in der Reithalle versprach der sich in höchsten Tönen über das Turnier äußernde Holger Wulschner: "Ich komme im nächsten Jahr wieder nach Allrode."