22. Quedlinburger Waldlauf 22. Quedlinburger Waldlauf: Cheerleader tanzten beim Zieleinlauf
Quedlinburg/MZ. - Anmeldeformalitäten erledigen, umziehen, erwärmen und auf den Weg zum Start machen - wenn da nicht diese verflixten Startnummern wären, mit denen vor allem die jüngsten Sportler so ihre Probleme beim Anheften hatten. Doch mit fremder Hilfe und einem bestimmten: "Wehe, wenn Du mich stichst!", kam auch der Letzte zum Start. Startnummern wurden zum 22. Quedlinburger Waldlauf rekordverdächtig ausgegeben. "524 Läufer und Wanderer werden heute starten. So viele waren es noch nie", konnte Organisationschef Konrad Sutor - nicht ohne Stolz - verkünden. Quedlinburgs Oberbürgermeister Rudolf Röhricht hatte die Schirmherrschaft übernommen.
Marathon-Olympiasieger Waldemar Cierpinski motivierte die Aktiven, und für gute Laune sorgte Heinz Florian Oertel, der in die Kommentatorenrolle schlüpfte. Wem das noch nicht reichte, für den standen die Namenspaten der Läufe: Johann Christoph Friedrich GutsMuths, Äbtissin Mathilde und König Heinrich der I. "selbst" bereit, um die Läufer auf die Strecken zu schicken. Doch den Anfang machten die Wanderer. Punkt 9 Uhr ging es mit Rucksack und gut geschnürten Wanderschuhen zum Königstein nach Westerhausen. Um 9.45 Uhr wurde der GutsMuths-Lauf gestartet. Mit 2,6 Kilometern misst er die kürzeste Distanz und ist als "Schnupperlauf" gedacht, bei dem Zeiten und Platzierungen eigentlich keine Rolle spielen, wie Sutor erklärte. Trotzdem wurde mit sportlichem Ehrgeiz gekämpft. Und im Zieleinlauf wartete GutsMuths mit den frenetisch jubelenden Cheerleadern, um die Läufer zu empfangen - das 18. neben dem 21. Jahrhundert! Unter die Starter des sechs Kilometer langen Mathilden-Laufes hatte sich Ruder-Olympiasiegerin Jana Thieme gemischt. Dass man zum Rudern nicht nur Armkraft, sondern auch Kondition braucht, stellte sie mit einer guten Platzierung unter Beweis.
Mit 15,4 Kilometer hatten die Teilnehmer des König-Heinrich-Laufes die längste Distanz zu absolvieren. Auch hier hatte sich ein Prominenter unter die Läufer gemischt - Falk Cierpinski, Sohn des Olympiasiegers Waldemar Cierpinski. Und während die Läufer ihren schweißtreibenden Kurs absolvierten, kündigten am Rucksack baumelnde Startnummern und zünftige Kniebundhosen die Wanderer auf der Zielgeraden an. Wie für alle Aktiven gab es auch für sie Jubel und Beifall der Zuschauer. Nach dem letzten Zieleinlauf ging es für alle wieder in Richtung Landesfachschule. Dort mussten Helfer und Computer wahrlich Schwerstarbeit leisten, um die drei Läufe nach Gesamtsiegern und Altersklassen komplett auszuwerten. Auf die Aktiven warteten dagegen eine erfrischende Dusche und ein gesundes Obstbüfett. Für die Zuschauer hielt die Gulaschkanone Deftiges bereit. Diese Stärkung tat dann auch not, denn die abschließende Siegerehrung gestaltete sich ebenfalls zu einem Marathon im wahrsten Sinne des Wortes.
TSG-Vorsitzender Konrad Sutor brauchte mit seinen Helfern gut eine Stunde, bis alle Pokale und Urkunden an Kind, Frau und Mann gebracht waren. Bleibt zum Ende die Frage: Welche Ziele steckt man sich für Zukunft? Konrad Sutor gibt darauf ein klare Antwort: "Zum 25. Quedlinburger Waldlauf möchten wir 1 000 Teilnehmer begrüßen." Also dann - Auf die Plätze, fertig, los. . .