2. Handball-Bundesliga 2. Handball-Bundesliga: SC Magdeburg lässt eine zweite Überraschung nicht zu
DESSAU-ROSSLAU/MZ. - 33:30 hatte der Dessau-Roßlauer HV im vorigen Jahr in der Vorbereitung die Gladiators aus Magdeburg besiegt. "Wer gedacht hat, wir können das in diesem Jahr wiederholen, der hat keine Ahnung", sagte Trainer Pysall am Dienstag am späten Abend und Minuten nach dem Abpfiff. 27:32 hatte seine Mannschaft gerade gegen den Erstligisten aus der Landeshauptstadt verloren. "Einzelne Positionen haben mir in einzelnen Phasen gefallen", erklärte Pysall, um sich dann über "zu viele elementare Fehler" zu ärgern.
Vier Wochen vor Saisonstart hatte der Trainer aber nichts gesehen, was ihm grundsätzlich Sorgen machen müsste. Vor allem zwei Spieler zeigten sich schon in erstaunlicher Frühform: Falko Müller überzeugte nicht nur seiner sechs Tore wegen. Robert Lux übernahm klaglos die Rolle des Torjägers. "Das Knie spielt keine Rolle mehr", freute sich Pysall über seinen wichtigsten Mann. Im Vorjahr war Lux nach einem Kreuzbandriss nur schwer in Schwung gekommen und hatte sich dann noch an der Hand verletzt. Alles Geschichte.
Das hätte Michael Biegler, Trainer des SC Magdeburg, auch gern so. Mit Silvio Heinevetter, Alexander Vasilakis, Steffen Stiebler und Christian Sprenger haben vier Leistungsträger den Verein verlassen. Mit Stian Tönnesen, Yves Grafenhorst, Damian Kabengele und Andreas Rojewski blieb ein weiteres Quartett in Dessau-Roßlau verletzt nur auf der Bank. Um Bennet Wiegert, Christoph Theuerkauf, Bartosz Jurecki und die beiden Neuzugänge Gerri Eijlers und Robert Weber standen am Dienstag Spieler wie Danny Friedl, Marc Oswald und Fabian Grohmann auf dem Parkett der Anhalt-Arena. Unbekannte, weit weg von der ersten Liga.
Beide Teams schenkten sich trotzdem nichts. Nach dem 1:5 (6.) hatte sich Dessau-Roßlau beim 9:11 (20.) wieder herangekämpft und beim 13:14 kurz vor der Pause sogar die Chance zum Ausgleich. Martin Pratersch vergab den Wurf. 14:17 stand es zur Halbzeit. Bis zum 21:24 (47.) hielt Dessau-Roßlau dann vor 673 Zuschauern die Partie offen, ehe sich zu viele Fehler und Leichtsinnigkeiten einschlichen. Erst vergab Armands Uscins einen Siebenmeter. Dann leistete sich Patrick Heddrich einen Fehlpass, vergab erneut Pratersch. Magdeburg nutzte das mit der verbliebenen Routine. Vor allem Theuerkauf (10 / 4) trumpfte auf. Beim 23:30 (54.) war die Partie entschieden, deutlicher, als die Kräfteverhältnisse auf dem Parkett waren. Die Schlussphase nutzte Dessau-Roßlau, die Niederlage in erträglichem Rahmen zu halten.
"Wir haben viel probiert", sagte Pysall, der faktisch zwei Aufbaureihen testete. Eine mit Robert Lux, Daniel Holtz und Neuzugang Steffen Fischer. Die andere mit Martin Pratersch, dem zweiten Neuzugang Matthias Rudow und mit Robert Lux im ungewohnten rechten Rückraum. Das funktionierte gut.
"Es war unser erstes Testspiel über sechzig Minuten", sagte der neue Kapitän Patrick Heddrich, der nicht wie gewohnt zum Zuge kam. "Es fehlten heute die Konter." Das wird auch Trainer Pysall gesehen haben. Das gewohnt schnelle Spiel konnte Dessau-Roßlau gegen Magdeburg nicht aufziehen. Doch daran kann ja noch gearbeitet werden.
Dessau-Roßlauer HV: Hoffmann, Sprecher - Müller 6, Lux 8 / 1, Heddrich 1, Uscins 3, Pratersch 3, Rudow 2 / 1, Holtz 4, Werner, Fischer