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2. Handball-Bundesliga 2. Handball-Bundesliga: Den Klassenerhalt perfekt gemacht

Von Tobias Munke 23.04.2006, 18:01

Bernburg/MZ. - Vier Spieltage vor dem Saisonende beträgt der Vorsprung der auf dem elften Platz liegenden Bernburger vor dem Drittletzten HSG Varel, der beim Stralsunder HV mit 16:25 unterging, uneinholbare neun Punkte.

Spielertrainer SVA Spielertrainer Sven Liesegang nutzte die Partie gegen den Vorletzten zu einem Experiment. Er begann erstmals in dieser Saison im Tor mit Andreas Böhm, der seine Sache mit 13 Paraden recht ordentlich machte und die Gastgeber vor allem in der Anfangsphase vor einem möglichen klaren Rückstand bewahrte und saß selbst lange auf der Bank.

Die teilweise dilletantischen Aktionen seiner Schützlinge in Angriff und Deckung trieben den Abwehrstrategen beim Stand von 21:19 (42.) schließlich doch noch auf das Parkett. "Es mangelte meinen Spielern lange Zeit an der richtigen Einstellung. Mit 50 Prozent kann man in einem lockeren Ritt selbst Fredenbeck nicht schlagen. Das hätte auch ins Auge gehen können", lautete das Fazit von Liesegang nach schwachen 60 Minuten, die über weite Strecken höchstens Regionalliganiveau hatten.

Die Schwachpunkte im Bernburger Spiel wurden selbst von den harmlosen Fredenbeckern gnadenlos aufgedeckt. Marcus Leuendorf mühte sich zwar redlich, ist aber auf der halbrechten Aufbauposition überfordert. Matthias Sandrock leistete sich als Regisseur einfach zu viele technische Fehler. Die Kreisläufer Toni Pajung und Claus Luther hatten in der Deckung so manche Schaltpause. Auch der ansonsten zuverlässige Robert Lux blieb weit unter seinen Möglichkeiten.

"Man hat deutlich gesehen, dass wir Probleme bekommen, wenn Lux nicht trifft und von der anderen Halbposition auch kein Druck kommt", hat Liesegang den wunden Punkt erkannt. Der SV Anhalt braucht für die kommende Saison auf jeden Fall einen wurfgewaltigen Linkshänder im Rückraum. Denn gegen stärkere Gegner reicht es bei weitem nicht aus, wenn nur Dmitri Flippow, Uwe Mäuer und Enrico Gutowski, der in der zweiten Halbzeit wegen Verdachts auf Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel nur auf der Bank saß, ihre gewohnte Leistung abrufen.

So konnten die Gäste die Bernburger ziemlich lange ärgern, führten nach einem 1:4-Rückstand (7. Minute) nach 24 Minuten sogar mit 12:11. Erst mit dem Halbzeitpfiff warf Lux die Hausherren per verwandelten Siebenmeter wieder in Front. Bis zum 19:19 (37.) stand die Begegnung auf der Kippe. Doch in 6:4-Überzahl gelang Fredenbeck kein einziges Tor. Die Hausherren nutzten diesen Blackout, erzielten vier Treffer in Serie (23:19, 44.)und hatten bereits beim 26:21 (49.) für die Entscheidung gesorgt.

Näher als drei Tore (27:24, 53.) kam der VfL nicht mehr heran. Daran hatte auch Leuendorf seinen Anteil, der nach dem Ausfall Gutowskis auf Rechtsaußen auftaute und dort für den SV Anhalt viel wertvoller ist, als als "Notlösung" im Rückraum.

Die Fredenbecker laufen nach der Niederlage in Bernburg immer noch ihrem ersten Auswärtssieg hinterher. "Es war wie immer. Wir kämpfen, spielen teilweise keinen schlechten Handball, aber der Gegner holt die zwei Punkte. Wir haben zu viel verballert und in doppelter Überzahl kein Tor gemacht. Das hat Bernburg eiskalt bestraft", meinte VfL-Trainer Tomasz Malmon, der als künftiger Coach des Zweitliga-Aufsteigers SG Achim Baden in der nächsten Saison wieder in Bernburg aufkreuzen wird.

Statistik

Bernburg: Böhm, Ziemer (ab 57.) - Leuendorf (4), Sandrock (3), Lux (3 / 1), Liesegang (1), Gutowski (6), Filippow (10 / 6), Pajung (1), Mäuer (6), Luther

Fredenbeck: Petersen, Meyer (bei 2 Siebenmetern) - Ehlert (3), Czaplinski (1), Wandt (4), Heinemann (7 / 4), Tetzlaff (4), Cordes (6), Franz (4)

SR: Hohlwein / Michalzik (Hamburg / Ascheffel); Z.: 750; Zeitstrafen: 10:8 Minuten; Siebenmeter: 7 / 7:3 / 3; Beste Spieler: Mäuer, Gutowski, Filippow - Petersen, Cordes