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2. Handball-Bundesliga 2. Handball-Bundesliga: Bernburger Trauerspiel gegen Ahlen

Von Tobias Munke 30.10.2005, 18:41

Bernburg/MZ. - Mit nur vier Pluspunkten in acht Partien bleiben die Schwarz-Gelben auf einem Abstiegsplatz sitzen. Co-Trainer Heiner Benecke, der in der 39. Minute eine Zeitstrafe wegen Reklamierens bekam, hatte sich einen erfolgreicheren Einstand gewünscht.

"Wir wussten, dass Bernburg mit dem Rücken zur Wand steht und sind mit sehr viel Respekt angetreten. Wir haben gewonnen, weil wir cleverer spielten und nicht den riesigen Erfolgsdruck hatten", meinte Ahlens Trainer Holger Kaiser nach dem Abpfiff.

"Die Ahlener haben die zwei Punkte verdient. Schließlich waren sie bis auf die ersten zehn Minuten die dominierende Mannschaft. Wir haben uns durch einige zweifelhafte Entscheidungen der Schiedsrichter zu schnell von unserer Linie abbringen lassen. Als wir dann klar hinten lagen, sind uns im Bemühen, den Abstand schnell zu verkürzen, auch etliche Fehler passiert", lautet das Fazit von Spielertrainer Sven Liesegang.

Sicherlich hatte das schwache Schiedsrichtergespann Jäger / Lindner (Niesky / Löbau) einen schlechten Tag, entschied im Zweifel für die Gäste Ahlen und erstickte mit zwei bis drei Pfiffen eine mögliche Aufholjagd der Gastgeber schon im Ansatz. Aber die Schwarz-Gelben brachten sich mit einem völligen Blackout zwischen der 22. und 30. Minute selbst auf die Verliererstraße. In Überzahl scheiterte Enrico Gutowski beim 9:10 an Jan Stochl. In 4:6-Unterzahl feuerte Wojciech Bablewski zweimal schon nach zehn Sekunden ab, leistete sich dann einen Fehlpass und blieb anschleißend beim Gästekonter resignierend stehen.

Marcus Leuendorf spielte erst beim Konter den Gegner an. Kurz vor der Sirene ließ der Rechtsaußen einen scharfen Pass von Dmitri Filippow fallen. Ahlen lief den Gegenstoß, ganz Bernburg schaut zu, wie Jonas Bagel das 17. Tor für die ASG warf, und Filippow kassierte für die Attacke gegen den Ahlener noch eine Zeitstrafe. Da waren die Punkte bei 11:17 schon weg.

Der Kommentar von Aufsichtsratsmitglied Gerald Bieling zur Pause: "Ein Trauerspiel!" Und dies setzte sich in der zweiten Halbzeit über weite Strecken fort. Nur beim 19:23 (45.) flackerte kurz ein Hoffnungsfunke auf. Doch der erlosch schnell, weil auch der Bernburger Rückraum keine Torgefahr ausstrahlte. Zu allem Überfluss musste Robert Lux mit einer Platzwunde am Kinn Mitte der zweiten Halbzeit das Parkett verlassen. Der fällige Strafwurf und eine Zeitstrafe gegen Philipp Klaus blieben aus. Michael Krauses Schubser gegen Ahlens Hollywood-Schauspieler Björn Wiegers dagegen wurde prompt mit Rot bestraft (50.).

Der Ausflug von Torhüter Ziemer an den gegnerischen Kreis, der dabei einen Siebenmeter heraus holte, rüttelte die Gastgeber nicht mehr wach. Es passte ins Bild, dass ausgerechnet Liesegang, der nicht nur wegen seiner sechs Tore bester Bernburger war, den Strafwurf über den Kasten warf (51.).

Nach dieser desolaten Leistung scheint klar, dass es für den SV Anhalt in dieser Saison um den Klassenerhalt geht. Und die Bernburger werden in der Verfassung vom Spiel gegen Ahlen auch in Stralsund und gegen Burgdorf ihr Punktekonto nicht aufstocken können. Am 12. November fahren die Liesegang-Schützlinge dann zum Schicksalsspiel nach Usedom. Die Insulaner stehen in der Tabelle noch schlechter als Bernburg.

SV Anhalt Bernburg: Ziemer (59. Böhm), Wartmann 2, Leuendorf, Krause 4, Lux 4 / 2, Liesegang 6, Gutowski 3, Filippow 5 / 2, Bablewski 1, Pajung, Mäuer 3, Luther.

Ahlener SG: Stochl, Deppe (bei 1 7-Meter), Mähler, Schmidtmeier, Wiegers 8, Habbe 7, Klaus, Bagel 6 / 4, Lindt 6, Ernst 4, Greger, Schröder 2.

SR: Jäger / Lindner (Löbau). ZS: 800. Zeitstrafen: 18:14 Minuten. Siebenmeter: 5 / 4:5 / 4. Beste Spieler: Liesegang - Habbe, Lindt, Wiegers.