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2. Bundesliga 2. Bundesliga: Pfalz freut sich auf Klose

30.03.2010, 15:56

Kaiserslautern/dpa. - Der 1. FC Kaiserslautern hat das Tor zurBundesliga weit aufgestoßen - die Vokabel «Aufstieg» gehört aberimmer noch nicht zum Wortschatz von Trainer Marco Kurz und seinenFußballprofis. «Wir werden unsere Ziele neu formulieren, wenn wir am30. Spieltag noch einen der drei ersten Plätze erreichen können. Wirsind mit unserer Zurückhaltung bisher gut gefahren», erklärte auchVorstandschef Stefan Kuntz. Die Personalplanungen fürs Oberhauslaufen jedoch spätenstens nach dem 4:0 gegen 1860 München aufHochtouren.

Der brasilianische Abwehrspieler Rodnei kämpft noch mächtig mitder deutschen Sprache, doch einen Satz hat man ihm längsteingetrichtert: «Müssen von Spiel zu Spiel denken.» Nach dem 50.Heimsieg seit dem Abstieg 2006 und sechs Partien vor Saisonendeliegen die Pfälzer bereits acht Punkte vor dem Relegationsplatz undgar 15 Zähler vor der «Nicht-Aufstiegs-Zone». «Wir werden trotzdemdie Spannung hochhalten und das nächste Spiel so angehen, dass wirgewinnen. Drei Spiele vor Schluss können wir eine neue Zielrichtungausgeben», sagte Coach Kurz.

«Der FCK ist die beste Mannschaft der Liga. Die haben teilweisewie ein Erstligist gespielt», lobte Münchens Coach Ewald Lienen,nachdem sein Team unter die Räder gekommen war. Vor 39 690 Zuschauernim Fritz-Walter-Stadion ließen Markus Steinhöfer (10. Minute), ErikJendrisek (30./71.) und Ivo Ilicevic (90.) mit ihren Toren die Fansjubeln.

Seit zehn Spielen ist der deutsche Meister von 1998 nunungeschlagen. Und so musste Kuntz auch einen Blick in diePersonalplanungen zulassen. Der Europameister von 1996, der seitseinem Amtsantritt vor knapp zwei Jahren bei dem damals fast schonabgestiegenen Club die Erfolgsgeschichte maßgeblich mitgestaltete,sind bei den finanziell klammen Lauterern allerdings die Händegebunden. Vorrang haben die Verhandlungen mit den Clubs derausgeliehenen Spieler Rodnei (Hertha BSC Berlin), Ivo Ilicevic (VfLBochum) und Georges Mandjeck (VfB Stuttgart) um die fälligenAblösesummen. «Im Fall Sidney Sam liegt das Heft des Handelns beimHamburger SV, bei dem er noch unter Vertrag steht», sagte Kuntz. DerHSV hat derzeit jedoch andere Sorgen. Der herausragende Flügelflitzerund U21-Nationalspieler würde wohl gerne in der Pfalz bleiben.

Nicht zu halten ist Markus Steinhöfer, den Eintracht Frankfurtnach halbjähriger Ausleihe zurückholen wird. Beim 13-fachenTorschützen Erik Jendrisek steht eine Pokerpartie bevor: «Er lotetmit Auslaufen seines Vertrags seinen Marktwert aus ­ das istlegitim», sagte Kuntz. Als Neuzugang wird in Kreisen der euphorischenFans der Ex-Lauterer und Nationalspieler Miroslav Klose gehandelt.Sogar Torhüter Sippel soll sich in diese Richtung schon geäußerthaben. Kuntz ungläubig: «Wenn irgendwas finanziell machbar seinsollte, kann Tobi Sippel ja mal in München anrufen».

Reif für die erste Liga ist der 1. FC Kaiserslautern bei seinenZuschauern: 32 880 kamen bisher im Schnitt. «Damit würden wir auch inder Bundesliga ganz gut dastehen», meinte Kuntz. Angreifer Adam Nemecgab sich nach seinem bärenstarken Auftritt gegen die «Löwen» alseinziger Spieler auch verbal etwas offensiver: «Ein bisschen muss manjetzt schon mit dem Aufstieg rechnen...»