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2. Bundesliga 2. Bundesliga: Erzgebirge Aue ist mit Personal-Reform zufrieden

Von Michael Heinrich 09.08.2007, 17:57

Aue/Berlin/dpa. - Die Arbeit ist getan, das Spiel kannbeginnen. Doch Fußball-Zweitligist FC Erzgebirge Aue fühlt sich vordem Saisonstart am Sonntag gegen die SpVgg Greuther Fürth unangenehman überwunden geglaubte Probleme erinnert: Durch das frühe Aus imDFB-Pokal im Elfmeterschießen beim Wuppertaler SV Borussia) fehlennicht nur Einnahmen. Die reformierte Mannschaft von Trainer GerdSchädlich offenbarte in der 2. Halbzeit die gleiche Auswärtsschwäche,die in der Vorsaison alle aufkeimenden Aufstiegsträume zu Nichtegemacht und das größte Verjüngungsprogramm beim Zweitligistenausgelöst hatte.

«Das Ausscheiden war unnötig, wir verlieren dadurch Geld. Zudemist der Start getrübt», schimpfte Präsident Uwe Leonhardt. DieVereinsführung hatte in der Sommerpause den Kader umgebaut. DasDurchschnittsalter - 2006/07 noch das höchste in der Liga - wurde aufunter 26 Jahre gedrückt und die Abgänge von Andrzej Juskowiak(Karriereende) und Dimitar Rangelow (zu Energie Cottbus) kompensiert.

Die Erzgebirgler haben mit ihrem Mini-Etat von 5,1 Millionen Euroeinen erstaunlichen Kader zusammengestellt. So wurden unter anderemJiri Kaufman vom letztjährigen Liga-Dominator Karlsruher SC undThomas Paulus vom DFB-Pokalsieger 1. FC Nürnberg verpflichtet. «ImSturm wird die Konkurrenz zwischen den verbliebenen Stürmern sowieden vier Neuen für Belebung sorgen. Aber wir brauchen etwas Geduld»,stellte Leonhardt fest. Er gab allerdings kein konkretes Saisonzielaus. «Ich will niemand unter Druck setzen. Wir wollen auf hohemNiveau weiterarbeiten», sagte der 49-Jährige.

Das gilt besonders für den Vorstand selbst, der im vergangenenJahr merkte, dass das Stadion zu klein wurde und die Strukturen zualtbacken. Effektvoll präsentierte Leonhardt damals seine Pläne fürdie Stadionmodernisierung. Der Verein stellte einen Förderantrag beimFreistaat Sachsen. Phase eins soll in dieser Saison anlaufen. «Wenndie Finanzzusage da ist, wird gebaut», erklärte Leonhardt.

Auch die Gründung einer Kapitalgesellschaft geht man in dieserSaison an. «Wir denken in alle Richtungen. Die rechtlichenBedingungen für Investoren sind noch nicht ausgereift», bestätigteLeonhardt, der dennoch neue Hauptsponsoren gewinnen konnte. ZweiFirmen aus der Region bringen je sechsstellige Summen ein.

Gerd Schädlich, der nach dem Rücktritt von Volker Finke beim SCFreiburg nun dienstältester Trainer der Liga ist, muss angesichts derübervollen Agenda des Vorstand vorerst keine Einmischung insSportliche fürchten und kann sich darauf konzentrieren, aus dem Kadereine gute Mannschaft zu formen. «Wir sind auf jeder Position doppeltbesetzt und so flexibler als im Vorjahr», sagte der 54-Jährige. Mitdem 21-jährigen Slowaken Adam Nemec bekam Schädlich kurz vor Ultimonoch einen Wunschstürmer.