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1. FC Magdeburg 1. FC Magdeburg: Sparwasser prophezeit harte Zeiten

Von Hans-Joachim Malli und Frank Kastner 03.06.2007, 15:18

Magdeburg/dpa. - «Wenn man nach 17 Jahren so dichtdran ist, ins Rampenlicht des deutschen Fußballs zurückzukehren, istes schon traurig, wenn es am Ende nicht klappt. Ich habe mit denFCM-Spielern mitgebangt, war mit allen Fasern dabei. Nun bin ichnatürlich enttäuscht. Aber nicht von der Mannschaft, die hatGroßartiges geleistet», sagte der Vizepräsident des DeutschenFußball-Bundes (DFB) und einstige FCM-Keeper nach dem 1:1 gegen dieHanseaten.

Alles war zuvor zum dritten Endspiel um den Zweitliga-Aufstiegangerichtet. Der Europapokalsieger der Pokalsieger von 1974 lief imVorspiel auf und hauchte dem neuen Stadion alte FCM-Gefühle ein, docham Ende fehlte ein Tor. FCM-Oldie Wolfgang Seguin brachte dieGefühlslage auf den Punkt: «Wer vor einem halben Jahr gesagt hätte,dass die Mannschaft um den Aufstieg mitspielt, wäre für verrückterklärt worden. Doch die Situation änderte sich im neuen Stadion vonSpiel zu Spiel. Ich bin heute enttäuscht, dass zuletzt von neunmöglichen nur zwei Punkte geholt wurden.» Sein früherer TeamkollegeJürgen Sparwasser, 1974 bei der WM der DDR-Torschütze zum 1:0 gegendie BRD, war ebenfalls über die vergebene Chance enttäuscht undprophezeit den FCM-Youngstern harte Zeiten: «Es wird ganz schwer,wieder oben mitzuspielen.»

So sieht es auch der Präsident des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV). «Die Nordstaffel war schon stark und wird durchEssen und Braunschweig noch stärker», betonte Moldenhauer, derzwischen 1960 und 1971 exakt 134 DDR-Oberligaspiele für denMagdeburger Club bestritt und den FCM-Mitgliedsausweis Nummer einsbesitzt. Doch eine düstere Zukunft sieht der einstige Torwart nachdem verpassten Zweitliga-Sprung nicht: «Der Club leistet eine guteArbeit, auch im Nachwuchs. Der Verein hat den Antrag zur Errichtungeiner Eliteschule des Sports beim DFB eingereicht, und ich hoffe,dass das vorliegende Konzept von Kommune, Landesverband und Vereinbestätigt wird.»

Magdeburg gilt in der Branche als schlafender Riese. «Der Vereinhat Potenzial ohne Ende. Egal ob erste, zweite oder dritte Liga, dasStadion in Magdeburg wird jetzt auf jeden Fall vermarktet. Wirakquirieren die Namesrechte seit mehreren Monaten. Der FCM wird davonauch profitieren, denn neben dem Stadionnamen wird es ein umfassendesSponsoring-Paket geben», sagte Klaus Daedelow vom StadionbetreiberHOCHTIEF Facility Management GmbH und betonte zugleich: «Den neuenNamen wollen wir zum Saisonbeginn präsentieren.»

Einen Rückschlag müssen die Blau-Weißen aber auf jeden Fallhinnehmen. Torjäger Aleksandar Kotuljac hatte vor zwei Wochen nur fürdie 2. Bundesliga verlängert und wird nun mit mehreren Vereinen inVerbindung gebracht. «Ich hätte so gerne zweite Liga in Magdeburggespielt, daher bin ich im Moment nur traurig. Ich werde mich in dennächsten zwei Wochen mit meinem Berater zusammen setzen und dannwerden wir die Lage sondieren», sagte der Stürmer.