1. FC Kaiserslautern 1. FC Kaiserslautern: Klose soll die «roten Teufel» retten

Kaiserslautern/dpa. - Bis zum Saisonende erwartete Verluste in Höhevon 9,4 Millionen Euro sollen durch drastischeSparmaßnahmen aufgefangen werden. "Der Vereinbraucht dringend eine Finanzspritze von 5Millionen Euro", erklärte der vom AmtsgerichtKaiserslautern zum Notvorstand bestellte RenéC. Jäggi.
Diese Summe will eine nicht genannte Firmafür die Transferrechte an Klose auf den Tischlegen. Der 25-Jährige, dessen Vertrag biszum 30. Juni 2005 läuft, soll aber mindestensbis zum Sommer 2004 weiter bei den Pfälzernspielen. Zu diesem Zeitpunkt kann Klose, dereine Ausstiegsklausel besitzt, den Vereinfür fünf Millionen Euro verlassen. Derzeitgibt es laut Klose keine Angebote von anderenVereinen. Noch im Sommer standen italienischeund spanische Vereine Schlange. Auch Bayern,Dortmund und Leverkusen zeigten Interesse.
Mit dem Geld könnte der Verein den kurzfristigerwarteten Liquiditäts-Engpass beheben. Allerdingsist dies an Bedingungen geknüpft. Der Investorerwartet vom Verein den Abschluss eines Baukreditvertragesmit den Banken und möchte zudem die personelleZusammensetzung des neuen Aufsichtsrates abwarten.Der wird statt am 15. Oktober erst am 5. Novembergewählt.
Die fünf Millionen Euro reichen jedoch nichtaus, um den Verein auf Dauer am Leben zu erhalten.Nur ein mittelfristiges Sanierungskonzeptmit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz,der Stadt und der Banken könne den Vereinvor dem Aus retten. "In den nächsten vierWochen entscheidet sich, ob es zum Crash kommt",sagte Jäggi und fügte an: "Der FCK ist nichtmarode, sondern nur in einer finanziellenSchieflage".
Mit dem WM-Ausbau des Fritz-Walter-Stadions,an dem der Club mit 18 Millionen Euro beteiligtist, hat sich der 1. FC Kaiserslautern finanziellübernommen und in Existenznöte gebracht. Dabislang kein Kreditvertrag mit den Bankengeschlossen worden ist, hat der auch sportlichangeschlagene Tabellenletzte 4,8 MillionenEuro an Eigenmitteln investiert und sich damitin Zahlungsschwierigkeiten manövriert. DerBundesligakader soll von 29 auf 23 Spielerreduziert werden, im Personalbereich solles eine drastische Kostensenkung geben. AuchGehaltsreduzierungen- oder -aussetzungen,Entlassungen und sogar den Verkauf des Stadionswollte Jäggi nicht ausschließen. "Wir müssenan alles denken. Aber es gibt heilige Kühe.Bevor man die schlachtet, muss man mit allenreden", sagte der Schweizer.
Dies hatte Jäggi auch mit Klose getan.Der in der Formkrise steckende Stürmer istmit der von dem Investor per Absichtserklärungpraktisch besiegelten Abmachung zu einer Waregeworden, deren Verkauf dem Verein möglicherweisedas Leben rettet. "Er hat kein Problem mitdieser Vereinbarung", berichtete Jäggi überein Gespräch mit Klose und dessen Berater.