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1. Bundesliga 1. Bundesliga: Stuttgart ist beinahe Meister

Von Ulli Brünger 12.05.2007, 16:31

Hamburg/dpa. - Währendsich Werder Bremen mit der überraschenden 1:2-Heimpleite gegenEintracht Frankfurt aus dem bisherigen Meisterschaftsdreikampfverabschiedete und der FC Schalke 04 ausgerechnet beim Erzrivalen inDortmund sein Waterloo erlebte, können sie im Ländle nach dembeeindruckenden 3:2 in Bochum den Champagner kalt stellen. «Jetztwerden wir alles daran setzen Meister zu werden», versprach VfB-Trainer Armin Veh vor dem finalen Heimspiel gegen Energie Cottbus amkommenden Samstag.

Neben dem bereits zuvor als Absteiger feststehendenMönchengladbachern müssen auch Liga-Neuling Alemannia Aachen und derFSV Mainz 05 den schweren Gang ins Unterhaus antreten. Nicht nurHannovers Trainer Dieter Hecking, der die Saison noch als Coach inAachen begonnen hatte, bedauert das. «Es ist tragisch, weil der Ligadamit zwei Farbtupfer verliert.»

VfB-Teammanager Horst Heldt feierte zwar nach dem Husarenstück imrewirpower-Stadion wie alle Schwaben ausgelassen, hielt aber den Ballflach: «Wir haben uns eine glänzende Ausgangsposition geschaffen.Aber wir werden nicht den Respekt und die Demut vor dem kommendenGegner verlieren. Wir bleiben auf dem Teppich, da lassen wir uns auchnicht bequatschen.» Selbst zwei Zähler Vorsprung auf die nach 13Spieltagen entthronten Schalker, denen das gleiche Titeldrama wie2001 droht, und das um drei Treffer bessere Torverhältnis kann denVfB nicht zum Übermut verleiten. Auch Veh warnte vor verfrühtemJubel: «Es waren in dieser Saison schon viele deutscher Meister,abgerechnet wird erst am Ende.»

Das sieht auch Mirko Slomka so, der nach der ersten großenEnttäuschung am Sonntagmorgen schon wieder einen Hauch von Optimismusverbreitete. «Wir haben noch eine Restchance und haken noch nichtsab», sagte der Schalke-Coach, der aber gleichzeitig Verfolger Bremenim Auge hat. «Es geht auch darum, den zweiten Platz abzusichern.Deshalb bereiten wir uns auf die Partie gegen Arminia Bielefeld vorwie auf eine Endspiel.» Kapitän Marcelo Bordon klammert sich noch andie kleine Hoffnung, dass das Schicksal womöglich noch eineüberraschende Wende parat hält. «Wenn man die Schale in letzterSekunde verlieren kann, kann man sie auch in letzter Sekundegewinnen», meinte der Brasilianer in Anspielung auf das Titeldramader «Meister der Herzen» vor sechs Jahren.

Blankes Entsetzen herrschte auch an der Weser nach dem K.o. imTitelkampf. Der noch in der Hinrunde für seinen Offensivfußballgefeierte Herbstmeister scheiterte wie Schalke an den eigen Nervenund kann sich nur noch eine kleine Hoffnung auf Platz zwei und diedirekte Champions-League-Qualifikation machen. Es war mehr drindieses Jahr. Wenn man Dritter wird, muss man in ein schweresQualifikationsspiel, und das ist ähnlich aufreibend wie heute. Daswill man sich lieber ersparen», sagte Sportdirektor Klaus Allofs nachder Pleite gegen die endgültig gerettete Eintracht aus Frankfurt.

Den Mainzern nutzte selbst der 3:0-Heimsieg gegen BorussiaMönchengladbach nichts mehr. Und weil Aachen den scheinbar sicheren2:0-Vorsprung neun Minuten vor Schluss gegen den VfL Wolfsburg nichtüber die Zeit brachte und noch den Ausgleich kassierte, ist für dieAlemannia das Erstliga-Abenteuer schon 391 Tage nach der umjubeltenBundesliga-Rückkehr wieder vorbei. «Es wird sicher nicht nur eineNacht dauern, bis wie das verarbeitet haben», jammerte Sascha Rösler.Auch der Mainzer Trainer Jürgen Klopp fühlte sich «einfach scheiße».«Ich wollte nie die Erfahrung machen, abzusteigen. Jetzt habe ich dieErfahrung und hoffe, das wird mir nicht mehr passieren.»

Wolfsburg hat als Tabellen-15. zwar nur drei Punkte Vorsprung aufAachen und Mainz, ist aber wegen der um 14 Tore besseren Tordifferenzkaum noch abzufangen. Doch VfL-Trainer Klaus Augenthaler mochte sichdarüber kaum freuen. «Irgendwann muss man mal sterben, und wenn duTrainer bist, wirst du entlassen», sagte der Bayer, der am Samstaggegen Bremen wohl letztmalig auf der VfL-Bank sitzt.

Während neben Bayern München (3:0 bei Energie Cottbus) undPokalfinalist 1. FC Nürnberg (0:2 gegen den Hamburger SV) nun auchBayer Leverkusen (3:2 bei Hertha BSC) als UEFA-Pokalteilnehmerfeststeht, streitet sich noch das Quintett aus Dortmund, Hannover96, dem HSV, Bielefeld und Bochum um Rang sieben, der zur UI-Cup-Teilnahme berechtigt.

Fußball, 1. Bundesliga, 33. Spieltag, Borussia Dortmund - FC Schalke 04, Samstag (12.05.07), Signal Iduna Park, Dortmund: Der Schalker Kevin Kuranyi ist enttäuscht. Das Spiel endet 2:0. (Foto: ddp)
Fußball, 1. Bundesliga, 33. Spieltag, Borussia Dortmund - FC Schalke 04, Samstag (12.05.07), Signal Iduna Park, Dortmund: Der Schalker Kevin Kuranyi ist enttäuscht. Das Spiel endet 2:0. (Foto: ddp)
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