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1. Bundesliga 1. Bundesliga: Steffen Freund wechselt zum FCK

Von Eric Dobias 01.08.2003, 14:15

Frankfurt/Main/dpa. - Mit dem Blitz-Transfer von Steffen Freund hat sich der 1. FC Kaiserslautern prominente Verstärkung für die Aufholjagd in der Fußball-Bundesliga an den Betzenberg geholt. 24 Stunden vor dem Auftaktspiel gegen 1860 München unterschrieb der Ex- Nationalspieler am Freitag einen Einjahresvertrag bei den «Roten Teufeln», die mit der Hypothek eines Drei-Punkte-Abzugs in die Saison gehen. Der 33-jährige Defensivspezialist spielte in den vergangenen viereinhalb Jahren für Tottenham Hotspur und soll bei den Pfälzern den Ausfall des an der Achillessehne operierten Ciriaco Sforza kompensieren. «Nach einer sehr guten Zeit in England freue ich mich riesig über die Rückkehr in die Bundesliga», sagte Freund, der von 1991 bis 1999 für Schalke 04 und Borussia Dortmund 170 Spiele im Oberhaus absolvierte.

«Wir glauben, den richtigen Spieler für unsere Mannschaft gefunden zu haben», erklärte Trainer Erik Gerets. Am Samstag wird Freund, der sein erneutes Engagement in der Beletage des deutschen Fußballs als Herausforderung ansieht, jedoch noch nicht zum Einsatz kommen. Dennoch freut sich der 21-malige Nationalspieler und Europameister von 1996 auf seine neue Wirkungsstätte. «Die Super-Atmosphäre auf dem Betzenberg ist sicher vergleichbar mit der Stimmung an meinen früheren Arbeitsplätzen in Schalke und Dortmund. Für mich ist es etwas Besonderes, für Kaiserslautern zu spielen», sagte Freund.

Die Verstärkung kommt Trainer Gerets recht, denn die Ausgangsposition für die Pfälzer vor dem Anpfiff zur 41. Bundesligasaison könnte schlechter kaum sein. Im Falle eines Sieges gegen die «Löwen» wird das Punktekonto der Lauterer Null anzeigen, bei einer Niederlage droht ein ähnlicher Fehlstart wie in der vergangenen Horror-Saison. «Wir müssen unbedingt gewinnen, wenn wir nicht gleich wieder im Regen stehen wollen. Bei einer Niederlage geraten wir sofort wieder in den Abstiegsstrudel», beschrieb Vorstandschef René C. Jäggi die Lage.

Da der Punktabzug auch finanziell negativ zu Buche schlägt, stehen die Pfälzer doppelt unter Zugzwang. Zusätzlich zu der von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) verhängten Geldstrafe in Höhe von 250 000 Euro wird der Traditionsverein eine sechsstellige Summe oder sogar Millionen an TV-Geldern einbüßen. Schon am ersten Spieltag gehen dem UEFA-Cup-Teilnehmer mindestens 42 300 Euro verloren. Denn die Ausschüttung der TV-Gelder orientiert sich zu 16,7 Prozent an der Platzierung der Clubs pro Spieltag. Und die Lauterer können selbst im Falle des höchsten Sieges am 1. Spieltag bestenfalls den 9. Platz einnehmen.

Für Gerets steht daher fest: «Wir müssen die Sache so schnell wie möglich vom Tisch bekommen.» Der Belgier nimmt seine Mannschaft dabei in die Pflicht, endlich auch wieder schönen Fußball zu spielen. Gerets setzt vor allem auf ein Trio von Neulingen, das sich auf Anhieb in die Stammelf gespielt hat. Den rechten Part in der Viererkette übernimmt der Belgier Stijn Vreven, die Außenpositionen im Mittelfeld besetzen der Pole Pawel Kosowski und der Finne Mika Nurmela. «Ich bin froh über die Neuverpflichtungen. Vreven belebt den Aufbau, Nurmela schlägt super Flanken und Kosowski bringt Glanz in die Bundesliga», verteilte Gerets schon vor dem Auftakt ein Lob.