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1. Bundesliga 1. Bundesliga: St. Pauli siegt 1:0 im «Spiel des Jahres»

Von Franko Koitzsch 09.03.2002, 17:44
Jochen Kientz (M) vom FC St. Pauli versucht einen
Jochen Kientz (M) vom FC St. Pauli versucht einen dpa

Hamburg/dpa. - Der FC St. Pauli hat mit dem 1:0 (0:0)-Sieg gegenden SC Freiburg wieder neue Hoffnung im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga geschöpft und die Breigauer tief in den Tabellenkellerhineingerissen. Vor 20 358 Zuschauern im Stadion am Millerntorerzielte Nico Patschinski am Samstag mit seinem vierten Saisontor inder 57. Minute den entscheidenden Treffer. «Es ist eine unsererStärken, immer wenn wir hingefallen sind, wieder aufzustehen. Daszeigt die gute Moral der Truppe», sagte Trainer Dietmar Demuth.

Mit dem Erfolg hat St. Pauli sein Punktekonto im von Demuth zum«Spiel des Jahres» titulierten Abstiegsduell auf 21 erhöht, bleibtaber Vorletzter vor den Freiburgern. Das Team von Coach Volker Finke,das ab der 82. Minute auf Abder Ramdane wegen grober Unsportlichkeitverzichten musste, konnte im siebten Spiel nacheinander nichtgewinnen. «Wir haben die Chance vertan, uns von den Abstiegsrängen zuentfernen. Nun müssen wir in den anstehenden zwei Heimspielenpunkten», meinte der enttäuschte Finke.

   Auch ohne ihren gesperrten Regisseur Thomas Meggle, der wegenSchiedsrichterbeleidigung in dem richtungweisenden Spiel pausierenmusste, bestimmten die Gastgeber von Anfang an das Tempo. Gegen dieverhalten beginnenden Breisgauer fehlte St. Pauli aber die ordnendeHand im Mittelfeld. Zlatan Bajramovic, der in der kommenden Spielzeitnach Freiburg wechselt, war auf der Spielmacherposition keingleichwertiger Ersatz für Meggle.

   Bereits nach 20 Minuten verletzte sich Ibrahim Tanko erneut. Nacheinem Tritt von Oliver Held von hinten in die Beine des Ghanaers, dervon Schiedsrichter Markus Merk nicht einmal mit Gelb geahndet wurde,musste der Freiburger das Feld verlassen. Mit schmerzverzerrtemGesicht hielt er sich sein linkes Knie, das ihn zuvor wegen einesSehnenanrisses zu einer dreimonatigen Pause gezwungen hatte.

   Mit einer Glanzparade wehrte Richard Golz den ersten Angriff derHamburger von Holger Stanislawski in der 30. Minute mit demOberschenkel ab. Die beste Möglichkeit vergaben die Gastgeber kurzvor dem Halbzeitpfiff, als sowohl Held als auch Cory Gibbs aus kurzerDistanz das Gehäuse nicht trafen. Levan Kobiaschwili klärte zuerstauf der Linie, doch spätestens der Schuss des Amerikaners hättesitzen müssen. Die einzige nennenswerte Chance der Freiburger hatteVladimir But (43.) mit einem Freistoß, der nur knapp am rechtenToreck vorbeiflog.

   Mit noch mehr Schwung kamen die Hanseaten aus der Kabine. Der gutaufgelegte Patschinski zeigte zum 1:0 ein Kabinettstückchen, als eraus der Drehung heraus unhaltbar für Golz verwandelte. Die besteChance zum Nachlegen hatte Stürmer Marcel Rath (74.), der frei vorGolz aus 20 Metern vorbeischoss. Eine Minute vor Schluss verhinderteGolz mit einer guten Aktion das mögliche 2:0 durch Patschinski. «Manhat uns angemerkt, dass es ums Überlegen geht», sagte der gebürtigeBerliner. Freiburg hatte besonders in der Endphase des Abstiegskrimiskaum noch Spielanteile. Nach einem unnötigen Foul an Jochen Kientzwurde der Roten Karte des Feldes verwiesen.