1. Bundesliga 1. Bundesliga: Notizen vom 29. Bundesliga-Spieltag
Hamburg/dpa. - LAUTH-SPRECHER: Nationalspieler Benjamin Lauth genießt bei den Münchner «Löwen» einen besonderen Status. Nach der Verletzung des Angreifers eilte Präsident Karl Auer sofort in die Kabine, um sich nach Lauths Gesundheitszustand zu erkundigen. In der Halbzeitpause gab der Stadionsprecher den 26 400 Zuschauern eine erste Diagnose bekannt: «Benny» habe eine Verstauchung erlitten, und könne nächste Woche wohl wieder spielen. Am Abend stellte sich heraus, dass sich Lauth den Mittelfuß gebrochen hatte und diese Saison nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Schon vor dem Wirrwarr um die Götz-Entlassung waren die «Löwen» also mit einer Information zu früh an die Öffentlichkeit gegangen.
VERSÖHNUNGS-ESSEN: In der vergangenen Woche herrschte gereizte Stimmung, am Samstag Harmonie. Beim traditionellen Mittagessen der Vereinsbosse vor der Partie von Borussia Dortmund gegen Bayern München gab es versöhnliche Worte. Bei Bachforelle und südafrikanischem Weißwein wurden von den Club-Bossen im Dortmunder Vereinshotel Lennhof die Unstimmigkeiten ausgeräumt. Nur ein Frage steht noch immer im Raum. Wechselt Torsten Frings zu den Bayern oder nicht? «Wir haben über Gott und die Welt geredet, aber nicht über Frings», sagte BVB-Manager Michael Meier.
REKORD-JAGD: Stuttgarts Timo Hildebrand darf auf eine weitere Bundesliga-Bestmarke hoffen. Der Torwart hat in dieser Saison bislang 17 Spiele zu null gemacht. Den Rekord hält Nationalkeeper Oliver Kahn, der mit dem FC Bayern München in der Saison 2001/'02 19 Mal zu null spielte. Zudem hat Hildebrand erst 18 Gegentore bekommen. Oliver Reck musste in der Spielzeit 1987/1988 bei Werder Bremen nur 22 Mal hinter sich greifen. «Es wird schwer, die wenigsten Gegentore zu bekommen», meinte Hildebrand fünf Spieltage vor dem Saisonende.
TRIBÜNEN-PLATZ: Nur zu gerne wäre Frankfurts Stürmer Ioannis Amanatidis in Stuttgart gegen seinen früheren Arbeitgeber VfB aufgelaufen. Wegen einer Rotsperre saß der Grieche jedoch nur auf der Tribüne. Er würde ohnehin nur noch gelegentlich mit seinem einstigen Sturmpartner Kevin Kuranyi telefonieren, ließ Amanatidis verlauten, «ansonsten habe ich in Stuttgart keine Freunde mehr». Kuranyi konnte es kaum glauben: «Keine Freunde mehr? Hat er das wirklich gesagt?»
JUGEND-SCHUTZ: Rudi Assauer wurde giftig. Im Dialog mit einem Fan, der den jungen Schalker Spielern Fehler vorwarf, ging der Manager in die Offensive. «Was hast Du denn gelernt?» Antwort: «Bautechniker.» Frage Assauer: «Na, und bist Du schon als Bautechniker geboren worden?» Antwort: «Nein.» Replik Assauer: «Na also, siehste. Unsere Jungs lernen das auch noch, von Tag zu Tag. Geduld, Geduld»
SCHNULLER-JUBEL: Nach seinem ersten Bundesligator seit über einem Jahr wählte Nenad Bjelica vom 1. FC Kaiserslautern eine ungewöhnliche Jubel-Variante. Der kroatische Mittelfeldspieler schob sich einen Baby-Schnuller in den Mund und ließ sich in dieser Pose von seinen Kollegen für das 1:0 gegen Hansa Rostock feiern. «Das war für meinen kleinen, drei Monate alten Sohn. Meine Kinder geben mir immer viel Kraft, wenn es nicht so läuft», sagte Bjelica. Den Schnuller hatte er während des Spiels am Hosen-Band befestigt.
HALBZEIT-FEIER: Beim VfL Wolfsburg wurde schon in der Halbzeit gefeiert. Während die Fußballer in der Kabine saßen, kamen die Eishockeyspieler des EHC Wolfsburg auf den Rasen und ließen sich bejubeln, weil sie am Abend zuvor den Aufstieg in die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) geschafft hatten.
STIPP-VISITE: Ruben Gonzalez, Fußballprofi von Real Madrid, stattete seinem Leihclub Borussia Mönchengladbach am Samstag einen Kurzbesuch ab. Der junge Verteidiger, der in Spanien an der Schulter operiert wurde, hat sich gut erholt und präsentierte zwei lange Narben auf jeder Schulterseite. Zu einem Einsatz in dieser Saison für die Borussia wird es aber nicht mehr kommen.