1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. 1. Bundesliga: 1. Bundesliga: Ailton: Doppelter Verdienst in Schalke

1. Bundesliga 1. Bundesliga: Ailton: Doppelter Verdienst in Schalke

16.10.2003, 15:14

Bremen/München/dpa. - Werder Bremens Top-Stürmer Ailton wird bei seinem neuen Verein FC Schalke 04 doppelt so viel Geld verdienen als derzeit in Bremen. Das bestätigte der Brasilianer in einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» (Donnerstag-Ausgabe). Der Fußball- Profi, der beim SV Werder rund 1,8 Millionen Euro pro Jahr erhalten soll und der im nächsten Sommer ablösefrei zum Bundesliga-Rivalen wechseln kann, bestätigte zunächst, dass er in Schalke «viel mehr verdienen werde» und antwortete auf die Frage «Das Doppelte?» mit einem klaren «Ja».

Der Torjäger erklärte, dass die Einigung mit Schalke 04 innerhalb kürzester Zeit erfolgt sei. «Die legten ihr Angebot vor und sagten: Das ist das, was wir zahlen können. Keinen Cent mehr. Da war das Thema durch», sagte Ailton. Die Bremer Verantwortlichen hätten dagegen mehrere Male mit ihm geredet und immer wieder gesagt, das geht nicht. «Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sie gar nicht wollten, dass ich da bleibe. Ich habe den Schalker Vertrag meiner Familie vorgelegt, und dann haben wir uns gemeinsam dafür entschieden», berichtete der 30-jährige Brasilianer.

Im Transferstreit zwischen beiden Vereinen hat Schalke-Manager Rudi Aussauer unerwartete Rückendeckung aus Bremen erhalten. Nach Angaben von Werder-Vorstandsmitglied Manfred Müller hat Assauer dem Bremer Aufsichtsrats-Vorsitzenden Franz Böhmert bei zwei Begegnungen am 3. Oktober in Hannover und am 5. Oktober in Bremer gesagt, dass Schalke 04 zwei Werder-Spieler verpflichten will. Dies habe Böhmert dem Werder-Vorstand erst am vergangenen Dienstag mitgeteilt.

Laut Müller sei Ex-Präsident Böhmert davon ausgegangen, Assauer würde einen Flachs machen. Der Schalke-Manager hätte bei den Gesprächen mit seinem Duz-Freund Böhmert über ein Rehazentrum in Gelsenkirchen die Bemerkung einfließen lassen: «Franz, wir holen zwei Spieler von Euch.» Zwei Tage später hätte Assauer am Rande des Bremer Bundesliga-Spiels gegen den VfL Wolfsburg zu Böhmert gesagt: «Einen haben wir schon.»

Der spektakuläre Doppel-Transfer beschäftigt auch die Deutsche Fußball-Liga (DFL). Gegen Schalke 04 besteht der Verdacht, die Verhandlungen mit den beiden Spielern aufgenommen zu haben, ohne den SV Werder zu informieren. Dies wäre ein Verstoß gegen Paragraf 5 der DFL-Lizenzspielordnung. Fraglich ist, ob die Gespräche zwischen Assauer und Böhmert von der DFL als «Information» im Sinne des Paragrafen 5 bewertet werden, zumal Böhmert nicht Mitglied des Werder-Vorstands ist.