Vierschanzentournee Vierschanzentournee: Severin Freund will Fluch in Garmisch-Partenkirchen brechen

Oberstdorf - Der Schicksalsberg ist ein garstiges Fels-Ungetüm in Zentral-Mordor, in dessen glühenden Schlund weitgereiste Halblinge mit Vorliebe Goldschmuck werfen. So weit die Tolkiensche Mythologie. In der Skisprung-Welt liegt der Schicksalsberg, wenn es denn im Sport überhaupt um so etwas wie Schicksal gehen kann, im Süden Partenkirchens.
Auf dem Gudiberg, dem Standort der großen Olympiaschanze, wird die Vierschanzentournee selten gewonnen - aber häufig verloren. Besonders die deutschen Skispringer stehen mit dem verflixten Hügel sowie der trotz diverser Umbauten anachronistischen und tückisch zu springenden Schanze auf Kriegsfuß.
Keine guten Erinnerungen an Garmisch-Partenkirchen
In besonderem Maße Severin Freund, der nach seinem Triumph von Oberstdorf als Tournee-Führender anreist: 47, 42, 7, 15, 32 und die 10 wären zwar ein guter Tipp fürs Samstags-Lotto (Thema-Schicksal!), es sind aber leider auch Freunds Karriere-Platzierungen in Garmisch-Partenkirchen. Seit 1995 gewannen nur neun von 20 Oberstdorf-Siegern auch die Tournee.
Nicht wenige Auftakt-Dominatoren warfen die Chance auf den heiligen Gral des Skispringens auf dem Gudiberg weg. Sven Hannawald 2002/2003 beispielsweise, als er in Garmisch Zwölfter wurde, 1999/2000 auch Martin Schmitt mit Platz elf. Es ist, nun ja: zumindest ein Schicksalsberglein für deutsche Adler.
Für Severin Freund ist es zudem die nächste große Probe auf dem Weg zum großen Ziel. Überwindet er auch dieses Hindernis, dann ist die Rückkehr eines deutschen Skisprung-Königs auf den Tournee-Thron nahe. (sid)
