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SV Halle Lions SV Halle Lions: Neustart bringt Hoffnung

Von enrico werner 12.01.2016, 07:57
René Spandauw redet mit Sasha Tarasava. Sie ist seine Anführerin auf dem Spielfeld - und soll es bleiben.
René Spandauw redet mit Sasha Tarasava. Sie ist seine Anführerin auf dem Spielfeld - und soll es bleiben. Schulz Lizenz

marburg/Halle (Saale) - Ausschlafen kann René Spandauw nicht. Bereits um sieben Uhr machte sich der Trainer der SV Halle Lions gestern an die Aufarbeitung des Spiels vom Sonntag in Marburg. Und das voller Elan.

Neues Jahr, neues Glück. So könnte die Devise bei den Lions sein. Und mit dem neuen Jahr kommt auch neue Hoffnung. Denn trotz der 71:85-Niederlage, der jetzt fünften Pflichtspielpleite hintereinander, ist vieles anders. Das nach der Kreuzbandverletzung von Laura Hebecker so hochgradig verunsicherte Team versprühte am Sonntag Spielfreude. Das Spiel war kein Vergleich zur erschütternden 40:76-Pleite im Pokal im Dezember gegen den gleichen Gegner.

„Am meisten gefallen hat mir, dass wir uns jedes mal zurückgekämpft haben. Das war im Dezember oder Ende November nicht so“, lobte Spandauw. 46:65 lagen die Lions zum Beispiel im dritten Viertel bereits hinten. Danach erzielte das Team elf Punkte am Stück.

Am Ende war es die „irre Wurfquote von Marburg“, so Spandauw, die entscheidend war. Die lag zu Beginn bei über 80 Prozent. Trotzdem: „Wenn wir mehr daran geglaubt hätten, hätten wir gewinnen können“, meint Spandauw. Es blieb also hängen: Die Lions kämpfen endlich wieder. Und der frisch entdeckte Kampfgeist hat viel mit den zwei neuen Gesichtern zu tun.

Besonders die US-Amerikanerin Kristen McCarthy scheint eine echte Verstärkung zu sein. „Sie führt die Mannschaft unauffällig“, meint Spandauw. „Sie nimmt die Rolle gut an und kann den Druck von Tarasava wegnehmen.“ Am Sonntag war McCarthy mit 19 Zählern Top-Scorerin der Lions.

Schon im ersten Spiel mit den zwei Neuen wird klar: Die Lions haben in der Tat eine qualitative Aufwertung erfahren. Denn auch Chantelle Pressley - Neuzugang Nummer zwei - überzeugte. Nicht bei den Punkten, aber in der Defensivarbeit. „Sie kämpft und ackert, holt viele Rebounds“, sagt Spandauw. Vier waren es laut offizieller Statistik. Spandauw hat sogar eher sieben bis acht gezählt.

Das Team ist zudem flexibler geworden. „Ederaine spielte sehr nah am Korb“, erzählt Spandauw. Da waren die spielerischen Möglichkeiten begrenzt. Nun ergeben sich neue Optionen im Spielaufbau.

Davon hat sich auch Alina Hartmann mitreißen lassen. Ihr Einsatz stand wegen ihrer Teilruptur im Außenband auf der Kippe. Die ganze Woche trainierte sie nicht. Nun spielte sie doch. 17 Punkte machte sie. 14 davon allein in Hälfte eins. (mz)