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SV Halle Lions SV Halle Lions: Martin Dornhoff wird neuer Co-Trainer

Von Christoph Karpe 04.08.2014, 21:14
Ein Basketball wird gespielt.
Ein Basketball wird gespielt. DPA/Symbol Lizenz

Halle (Saale)/MZ - Neu in einer fremden Stadt, eine unbekannte Mannschaft, erste statt bisher zweite Basketball-Bundesliga in Göttingen - Jennifer Kerns weiß um das Abenteuer, das sie in Halle eingeht. Also suchte die neue Trainerin der SV Lions, die am Montag an ihrem 38. Geburtstag in der Saalestadt ankam, nach Vertrautem und äußerte einen Wunsch: Den nach einem Co-Trainer.

Nicht nach irgendeinem. Die Amerikanerin wünschte sich Martin Dornhoff an ihre Seite, den allseits bekannten Experten und alten Haudegen des halleschen Frauen-Basketballs. Und Dornhoff ließ sich zum x-ten Mal breitschlagen. Der Cheftrainer, der letzten Saisonhälfte 2013/14, als er für den entlassenen Patrick Bär eingesprungen war, wird der Assistenz-Coach in der kommenden Serie. Am 11. August ist Trainingsstart des Teams in der neuen Erdgas Arena. Dornhoff, der nicht nur von allen Spielerinnen hoch geschätzt wird, steht dann gemeinsam mit Kerns auf dem für alle noch unbekannten Parkett in Neustadt.

Dornhoff freut sich auf neue Aufgabe

„Wir kennen uns schon lange, sogar aus der Zeit, als sie noch Spielerin war“, sagt Dornhoff über Kerns, die er als Trainerin sehr schätzt. Zugleich freut er sich auf seine nächste Aufgabe. „Ich habe bei dem neuen Team ein gutes Gefühl. Aber zunächst müssen wir in den sechs Wochen der Vorbereitung hart arbeiten“, sagt er.

Dornhoff wird allerdings nicht bei jeder Trainingseinheit dabei sein können. Ab diesem Monat leitet er wieder an der DHfK in Leipzig einen internationalen Kurs für Basketball-Trainer. Außerdem mag er sich den Extremstress doch nicht mehr antun. Dornhoff wird nächsten Monat 70 Jahre alt.

Offene Rechnung

Genau aus diesem Grund kommt sein Sinneswandel, doch wieder mitzumischen, überraschend. Nach dem Aus in den Viertelfinal-Playoffs im April gegen den späteren Vizemeister Herner TC wirkte Martin Dornhoff nicht nur massiv enttäuscht, sondern gab auch einen mentalen Kräfteverschleiß zu. „Es ging an die Substanz“, sagte er da noch im Rückblick auf seinen zweiten Feuerwehrmann-Einsatz nach 2012. Da hatte er das Lions-Team zur Vizemeisterschaft geführt. Eines nagte allerdings da auch noch an ihm: „Ich habe damals den Fehler gemacht, mich zurückzuziehen. Mit dem Team von 2012 noch wäre mehr möglich gewesen.“ Bekanntlich scheiterte dann Nachfolger Bär.

Und irgendwie fühlt Dornhoff: Da ist noch eine Rechnung offen. Er kann und mag von den Lions, seinem Verein, nicht loslassen. Er spürt: Die neue Mannschaft kann eine prima Rolle in der Liga spielen. Damit das so kommt, möchte er seinen Anteil dazu beitragen. Das weiß auch seine Frau Anne, die ihm nun zum wiederholten Mal das Okay für ein neuerliches Engagement gab. Die Lions und Martin Dornhoff - sie gehören einfach zusammen. „Aber letztlich wird unsere Arbeit nur nach Erfolg abgerechnet“, weiß Dornhoff.