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SV Halle Lions SV Halle Lions: Julia Kohlmann ist plötzlich wieder wertvoll

Von Christoph Karpe 12.12.2014, 15:35
„Es war frustrierend. Immer habe ich mich gefragt: Warum spiele ich nicht? Und manches Mal habe ich da schon überlegt, die Lions zu verlassen“, gesteht Julia Kohlmann.
„Es war frustrierend. Immer habe ich mich gefragt: Warum spiele ich nicht? Und manches Mal habe ich da schon überlegt, die Lions zu verlassen“, gesteht Julia Kohlmann. Schulz Lizenz

Halle (Saale) - Schnelle Gegenangriffe mit flotten Abschlüssen stehen auf dem Trainings-Programm. Die Basketballerinnen der SV Halle Lions wuseln also über das Parkett in der Erdgas Arena - bis zur Erschöpfung. Und dennoch ist die Laune prima. Vor allem bei Julia Kohlmann. Ihr Lächeln zeigt ihren aktuellen Gemütszustand an - und der kam vor einem Jahr noch gänzlich konträr daher.

„Da war ich weg vom Fenster, bekam Selbstzweifel“, erzählt die 22-Jährige über die schwierigste Phase ihrer bisherigen Basketball-Karriere. Denn: „Es war frustrierend. Immer habe ich mich gefragt: Warum spiele ich nicht? Und manches Mal habe ich da schon überlegt, die Lions zu verlassen“, gesteht sie.

Kohlmann, neben Laura Hebecker und Inken Henningsen eine von nur noch drei Vizemeisterinnen von 2012 im Team, blieb. Der Hauptgrund: Trainerin Jennifer Kerns, die der Verein holte. „Bei ihr spüre ich Vertrauen. Jetzt lohnt sich für mich das Training, denn man will ja spielen, und ich bekomme meine Einsatzzeiten“, erzählt Kohlmann.

Nach der Sommerpause kam ein Motivations-Hoch

Kerns baut auf die Flügelspielerin - im Gegensatz zum einstigen Coach Patrick Bär. Erst dessen Interims-Nachfolger Martin Dornhoff hatte die Spielerin langsam aus der Versenkung geholt. Und nach der Sommerpause kam Kohlmann mit einem Motivations-Hoch aus der Pause. Das hält bis heute an.

Nun ist es nicht so, dass Julia Kohlmann eine zentrale Figur im Lions-Spiel ist. Doch ihre Rolle als Ersatzspielerin bekommt inzwischen ganz neue Qualitätszüge. „Immer, wenn ich sie einwechsle, erfüllt sie ihre Aufgaben toll. Auf sie ist immer Verlass“, sagt Kerns, die vor allem zwei Dinge von der Hallenserin erwartet: Intensität in der Defensive und möglichst erfolgreiche Distanzwürfe vorn. 1:33 Stunden in acht von elf Spielen - Julia Kohlmann musste auch krank pausieren - setzte Kerns die Flügelspielerin ein. 15 Punkte, acht Rebounds und sieben Vorlagen zu Korberfolgen stehen in deren Bilanz. Die Zahlenkombination der gesamten letzten Saison lautete: 19 Zähler, vier Rebounds, vier Vorlagen. 2011/12 brachte sie es übrigens noch auf stolze 126 Punkte.

Bei der Wurfpräzision, das weiß die angehende Bürokauffrau, die noch bis April bei den Stadtwerken ausgebildet wird, „kann ich noch weiter zulegen“. Am besten gleich am Sonnabend gegen Saarlouis. (mz)